Billie und seine Gene: Von Fruchtfliegen, Sommersprossen und dem Bauplan des Lebens

Autor*in
Boonen, Stefan
ISBN
978-3-95854-217-4
Übersetzer*in
Erdmann, Birgit
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Melvin,
Seitenanzahl
96
Verlag
Mixtvision
Gattung
Buch (gebunden)Comic
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
didaktisches MaterialFachliteratur
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Buchkonzept, das über das Ziel hinaus geschossen ist.

Beurteilungstext

Ein Mann und eine Frau wünschen sich ein Kind und ----- gehen in einen Laden, eines zu kaufen. Der Aufhänger des Sachbuchs über Gene ist recht gewöhnungsbedürftig. Warum wird ein solcher Einstieg über eine Floskel gewählt, die Eltern früher tatsächlich erzählten, um nicht erklären zu müssen, woher die Kinder kamen? Mit einem solchen Mythos zu beginnen, ist für ein Sachbuch zumindest schwierig, soll doch hier gerade über wissenschaftliches Wissen gesprochen werden.
Letzteres ist dann auch das Hauptanliegen des Buches: Es zeigt, welchen Einfluss Gene auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben, wie sich die Forschung über das Genom entwickelte und welchen Einfluss soziale Umweltbedingungen auf die genetische Veranlagung haben.
Für die Wissensvermittlung verwendet das Buch eine enorme Anzahl an Textsorten: Fließtext, Dialoge (mit Pfeilen zwischen den Sprechenden), Tabellen, Grafiken oder Legenden. Bildungssprachliche Wörter werden fettgedruckt und in Fußnoten erklärt. Zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich Zusammenfassungen über das Wichtigste aus dem eben abgeschlossenen Kapitel. Diese Textsortensammlung setzt ein enormes Textwissen voraus und ist so vielfältig, dass sich selbst bei Erwachsenen leicht eine Überforderung einstellt und das Fertiglesen des Buchs erschwert. Diese Ermüdung wird auch dadurch verstärkt, dass sich das Wissen von Gemeinsamkeit und Unterschied und Wesen der Gene in unterschiedlichen Variationen immer wieder wiederholt.
Die wirklich lustigen pluriszenischen Illustrationen helfen auf die Dauer auch nicht, das Interesse aufrechtzuerhalten. In Blau und Neonorange gehalten (diese Farben stehen im Buch interessanterweise auch für Jungen und Mädchen), sind die kleinen Szenen lebendig und komisch. Möglich wäre es daher, einzelne Kapitel zu entnehmen und mit diesen didaktisch zu arbeiten. Als Buchkonzept überzeugt es jedoch nicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von Astrid Henning-Mohr; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 07.03.2024