Bibelgeschichten Das Neue Testament

Autor*in
ISBN
978-3-8303-1149-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Grasso, Mario
Seitenanzahl
173
Verlag
Gattung
Ort
Oldenburg
Jahr
2009
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
19,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Form wie Aufbau folgen den "Hausbüchern", die von zwei niedersächsischen Verlagen unabhängig voneinander herausgegeben werden. Das Thema "Neues Testament" benutzt die verschiedenen Quellen - vor allem der synoptischen Evangelisten - so, als seien sie historische. Es wird "erzählt", als lägen wissenschaftlich erprobte Texte vor. Leider kein Wort von morgenländischer Erzählkunst, vom Zusammenschreiben verschiedener Autoren, die zum Teil Ähnliches berichteten (z. B. Matthäus und Lukas).

Beurteilungstext

Der Text hält sich in Vielem an die Quellen, zitiert ihn sogar, die Seligpreisungen und die Antithesen in der Bergpredigt nach Matthäus (und vergleichbar der Feldpredigt nach Lukas), das Vaterunser. Die Gleichnisse werden als Wundergeschichten erzählt, so wie es auch die Bibel selbst macht: Das Brot und der Fisch wird beim Austeilen nicht weniger, Jesus wandelt auf dem Wasser. Das kurze Leben Jesu wird erzählt, die Auswahl seiner Jünger, seine Gleichnis-Erzählungen vom verlorenen Sohn und dem Blinden, von Zachäus und Lazarus, von der Bloßstellung des Verräters, der Kreuzigung, des Begräbnisses und der Auferstehung.
Wie bei allen "Erzählungen" dieser Art muss man nach dem Sinn fragen. Ist es nicht sinnvoller, das Original zu lesen, zumal es ja nicht nur die Luther-Übersetzung gibt, sondern eine von allen deutschsprachigen Christen"organisation" autorisierte Fassung in "moderner" Sprache. Dort wird zwar auch nicht hingewiesen, unter welchen Umständen - und vor allem WANN - die Texte verfasst wurden und ob den Schreibern eine Schreibabsicht unterstellt werden kann, aber sie erzählen nicht noch einmal nach.
Der Argumentation, dass man erst einmal die Geschichten kennenlernen muss, bevor man sie interpretiert, ist wenig entgegenzusetzen, wenn es denn auch wirklich nicht beim nur Kennenlernen der Geschichten bleibt.
Bleibt als Besonderheit die Illustration, die den Wörtern - wie alle Bilder - eine Art von Realität gibt. Fließende Gewänder, vielfältig unterschiedliche Gesichter, die allerdings selten völlig ausgestaltet werden, Brauntöne in der Kleidung wie in der Landschaft, die Grasso mehrfach auch als Kartenmaterial bereitstellt. Er hält sich an die Wörter und ihren Sinn, erzählt keine Nebengeschichten wie so manche andere, er illustriert im besten Sinn des Wortes. Die Bilder nehmen im Ganzen vielleicht ein Drittel des Buches ein, sodass sich die ca. 176 Seiten des großformatigen Buches als "Lesestoff" reduzieren.
Als Vorlesebuch gut geeignet für Kinder, die noch nicht selbst lesen können. Die anderen sollten sich dann besser an das Original halten und im Religionsunterricht aufpassen, dass sie in diesen wichtigen Fragen nicht im Bild verbleiben, sondern für sich selbst entdecken, was wichtig ist und warum.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010