BEN 13 rettet die Welt

Autor*in
Ulber, Axel
ISBN
978-3-00-065493-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
269
Verlag
Edition Miesauer
Gattung
FantastikTaschenbuch
Ort
Weißenhorn
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Lisa ist unzufrieden mit dem Umzug in ein kleines Dorf, und sie vermisst ihren besten Freund Selim. Doch dann gerät sie plötzlich in ein großes Abenteuer, und da Selim sie besucht, bekämpfen sie gemeinsam den Bösewicht Rollo Wheezer, der die Weltherrschaft anstrebt. Hilfe erhalten sie von BEN 13, einem liebenswerten Wesen aus einer anderen Dimension.

Beurteilungstext

Mehr durch Zufall entdeckt Lisa einen Baggersee, in dessen Umgebung kein Vogel zu hören ist und auch sonst kein Leben. Doch als sie eine Hütte auf dem Gelände erkundet, hört sie plötzlich seltsame Geräusche, als ob ein unsichtbares Wesen dort herumgeistert. Panisch fährt sie mit ihrem Rad zurück nach Hause. Als Selim sie besucht, machen sie sich, begleitet vom kleinen Bruder Max, wieder dorthin auf den Weg und entdecken BEN 13, der verschiedene Gestalten annehmen kann und nach und nach lernt, sich mit ihnen zu verständigen. Parallel erfahren die Leser*innen, dass unter dem Baggersee in alten Stollen ein Bösewicht mit zwei Helfern Kinder gefangen hält, die er unglücklich machen will, denn wenn sie unglücklich sind, entsteht ein Stoff, der Bedrohleum heißt und mit dessen Hilfe der Bösewicht, Rollo Wheezer, ein kriegerisches Wesen aus einer anderen Dimension herbeischaffen will. Mit Hilfe dieses Wesens will er die Weltherrschaft an sich reißen. BEN 13 war wohl ein Versuch, das Bedrohleum einzusetzen.
Durch unglückliche Umstände wird Max von Wheezers Gehilfen eingefangen und auch eingesperrt, aber sein fröhliches Naturell hilft ihm und den anderen Kindern, nicht so verzweifelt zu sein, dass ausreichend Bedrohleum produziert werden kann.
Lisa, Selim und BEN 13 machen sich auf, die Kinder zu befreien und Wheezer unschädlich zu machen. BEN 13 hat besondere Fähigkeiten, die hilfreich sind, Lisa ist mutig und Selim ein Computernerd, so dass sie am Ende, nach einigen beängstigenden Situationen, erfolgreich sind.
Die Einstiegskapitel sind originell und in einer guten Mischung aus Komik und Spannung geschrieben. Doch zunehmend wird die Handlung dramatisch und auch beängstigend, und manche Schilderungen sind erschreckend. So stoßen die Kinder unterirdisch auf Überreste menschlicher Leichen: Bauarbeiter, die für Wheezer diese Anlagen gebaut haben und die er hinterher einfach hat sterben lassen, um Mitwisser loszuwerden. Und das Wesen, das Wheezer in die fiktive Realität transponieren will, Asura, hat blutverkrustete Klauen und zertrampelt in seiner Dimension einfach so ein paar Dutzend römische Legionäre.
Das Buch ist unentschieden, was es sein will oder soll. Entstanden in einer schulischen Erzählsituation, hat sich sicher der Handlungsstrang verselbstständigt in der begeisterten Stimmung in der Klasse. Da ist der Bruch zwischen der anfangs auch komischen Erzählung (Wheezer und seine beiden Gehilfen sind so gestaltet, dass man sie nicht wirklich ernst nehmen kann) und der eher dramatisch-beängstigenden Entwicklung der Handlung zum Schluss hin sicher nicht aufgefallen. Doch niedergeschrieben und aus der persönlichen Erzählsituation herausgenommen, stört das. Und auch der Bezug zur hinduistischen und buddhistischen Mythologie durch die Wahl des Namens Asura stört eher, denn philosophisch ausgedeutet wird hier nichts.
Der Autor hat über Jahre erfolglos einen Verlag gesucht, bis die Publikation nun im Bekanntenkreis durchgeführt wurde. Man hätte aber mindestens eine sehr gründliche Überarbeitung durchführen sollen, um das Buch wirklich lesenswert zu gestalten, aller origineller Grundidee im Plot zum Trotz.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.11.2020