Bei den Erdmännchen ist immer was los!
- Autor*in
- Snitselaar, Nicole
- ISBN
- 978-84-947040-7-9
- Übersetzer*in
- Mallon, Denise
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- Saudo, Coralie
- Seitenanzahl
- 29
- Verlag
- àbac
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Barcelona
- Jahr
- 2018
- Preis
- 11,00 €
- Bewertung
Teaser
Erdi Erdmännchen hat einen Adlerjungen zum Freund – sehr zur Verärgerung und zum Unverständnis der anderen Erdmännchen. Wie kann Erdi nur mit so einem gefährlichen Tier befreundet sein? Doch eines Tages passiert etwas Unerwartetes und der Adlerjungen kann sich als gutmütiges Tier beweisen…
Beurteilungstext
Die Geschichte um Erdi, Adli und Erdis besorgte Erdmännchenfamilie ist eine der typischen Geschichten einer ungewöhnlichen Freundschaft, die zunächst von niemandem akzeptiert wird, bis sich eben jener ungewöhnliche Freund beweist und aufgrund seines heldenhaften Handelns schlussendlich doch akzeptiert wird. So kann zu Beginn keines der Erdmännchen verstehen, warum Erdi mit Adli befreundet ist. Als Adli die Erdmännchengruppe jedoch vor einer Schlange beschützt, ist dieses Unverständnis mit einem Mal wie weggefegt und begeistert heißt es sofort: „Erdi, dein Freund ist super! Er hat uns das Leben gerettet!“ oder auch „Was für ein außergewöhnlicher Freund…“. Wenngleich im Buch offensichtlich die Überwindung von Vorurteilen thematisiert werden soll, geschieht dies doch auf eine eher zweifelhafte Art und Weise: Erst zum Zeitpunkt von Adlis Heldentat wird er von der Gruppe der Erdmännchen akzeptiert, welche vorher nichts mit ihm zu tun haben wollten. Der Einsatz des Motivs der Heldentat zur Überbrückung der Vorurteile ist in diesem Buch für meine Empfindung nicht gut gewählt und wirkt darüber hinaus sehr plakativ und wenig revolutionär.
Die sprachliche Ausgestaltung der Geschichte ist meines Erachtens ebenfalls eher flach, was bereits bei der Namensgebung der Hauptcharaktere (Erdi Erdmännchen und Adli Adlerjunge) beginnt. Die Syntax weist hauptsächlich nebeneinanderstehende Hauptsätze mit monotoner Satzstruktur auf. Darüber hinaus ist auch die erzählerische Gestaltung meiner Meinung nach nicht gut gelungen; So werden häufig einzelne Ereignisse nacheinander beschrieben, ohne dass sie inhaltlich miteinander verknüpft werden.
Die Gestaltung der Bilder ist ein wenig ansprechender als die der sonstigen Erzählung. Zwar sind die Tiere alle sehr flach, freundlich und verniedlicht gezeichnet, dennoch sind die Bilder farbenfroh. Besonders gut gefällt mir die Gestaltung der einzelnen Bildelemente, welche häufig eine Struktur beinhalten; So bestehen die Bäume aus einem grünen floralen Muster und gelbe Berge sind in Häkelstruktur gestaltet.
Abschließend bin ich von dem Buch nicht überzeugt. Die Geschichte und die Figuren sind sehr flach gestaltet und insbesondere thematisch überwiegt das Gefühl, eine solche Geschichte bereits in ähnlicher Form zu Hauf gelesen zu haben. Auch die Passung von Titel und Geschichte lässt zu Wünschen übrig.