Barfuß in Deutschland

Autor*in
Loeper, Tete
ISBN
978-3-949545-11-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
176
Verlag
Orlanda Verlag
Gattung
BiografieTaschenbuch
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mutoni, eine junge, gebildete Frau aus Ruanda, beschließt nach dem Tod ihrer Mutter auszuwandern. Über eine ehemalige Mitschülerin erhält sie das Angebot, nach Hamburg zu ziehen und dort einen Mann zu heiraten. Voller Zuversicht und Hoffnung auf ein besseres und wohlhabenderes Leben begibt sie sich auf den Weg nach Deutschland. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft zeigt sich, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden: Ihre Unwissenheit führt sie in die Zwangsprostitution.

Beurteilungstext

Barfuß in Deutschland von Tete Loeper ist ein einzigartiger Roman, der die Geschichte von Mutoni erzählt. Mutoni ist eine junge Frau aus Ruanda, deren Mutter an Krebs gestorben ist. Sie fällt in ein tiefes Loch, doch sie versucht für ihre kleine Schwester, den Schein von Normalität zu wahren. Sie studiert und erwirbt einen Abschluss, um das Andenken an ihre Mutter zu wahren, denn dieser war Bildung immer sehr wicht. Als ihre Schwester jedoch nach Dubai auswandet, beschließt Mutoni auch ins Ausland zu gehen, da sie nichts mehr in Ruanda hält. Über eine ehemalige Schulkameradin gelangt sie nach Deutschland mit dem Versprechen auf Geld und einen schönen Freund, wird sie in eine Falle gelockt. Denn der Freund entpuppt sich als Zuhälter und Mutonis tragische Reise in Deutschland beginnt.
Dieses Buch hat mich emotional sehr bewegt. Es ist einfühlsam und doch gleichzeitig sachlich geschrieben. Es zeigt all die Hürden, vor die Mutoni als woman of colour gestellt wird. Beispielsweise fällt ihr die Jobsuche sehr schwer, da ihr Studium in Marketing Partus von keinem Arbeitgeber anerkannt wird. Doch es werden auch die vielen Fälle des Alltagrassismus aufgezeigt, mit denen Mutoni immer wieder konfrontiert wird. Welche mir als weiße Person immer wieder einen Spiegel vor das Gesicht halten. Es ist wichtig genau solche Bücher zu lesen, um zu Begreifen wie anders und schlechter nicht weiße Personen in Deutschland behandelt werden. Um zu verstehen, wie man handeln kann, um nicht weiter zur Diskriminierung beizutragen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Club der anoymen Bookoholiker CdaB.
Veröffentlicht am 06.09.2022