Bär ist nicht allein
- Autor*in
- Veerkamp, Marc
- ISBN
- 978-3-7725-2801-9
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Verstegen, Jeska
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Freies Geistesleben
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2023
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Bär spielt Klavier und bezaubert damit alle anderen Tiere. Doch auch er braucht irgendwann einmal Pause, was für die Zuhörer*innen nicht so leicht zu akzeptieren ist, doch Bär will einfach nur einmal allein sein...
Beurteilungstext
Ein Bär spielt Klavier und begeistert alle Tiere. Als er völlig übermüdet aufhört, bitten alle Tiere um "Mehr, mehr, Pianobär!" - eine Phrase, die die Leser*innen bald nachsprechen werden. Doch Bär lehnt ab, aufgrund seiner Erschöpfung. Als er wieder und wieder um Mehr gebeten wird, und die Bettelei kein Ende zu nehmen scheint, wird Bär wütend und es kulminiert in wahnsinnig lautem Bärengebrüll, das wiederum die Tiere wütend macht. Der Bär schämt sich sichtlich und erhebt erst wieder den Kopf, als alle Stimmen verklungen sind. Nun steht da nur noch das Zebra, das nicht um Mehr bettelt, sondern dem Bären nun einen Gefallen tun will, um sich dessen schöne Musik zu bedanken: Es will ihm vorlesen. Doch Bär will einfach nur allein sein - oder nicht?!
Die Geschichte dieses Bilderbuchs lässt sich für mich gar nicht so leicht in Worte fassen, da es mir schwer fällt, zu verstehen, worauf sie hinauswill. Zum einen geht es um den Zauber von Musik und, angedeutet, auch von Literatur. Zum anderen geht es um Gefühle wie Erschöpfung, Wut und Scham. Es geht aber auch um das Leben mit anderen zwischen Egozentrismus, Empathie und Gemeinschaft. Die Geschichte ist daher keineswegs vorhersehbar und man bleibt am Ende auch mit einigen Fragezeichen zurück. Dies regt zum Gespräch über verschiedene Themen an und man fühlt sich auch als Elternteil angesprochen, das von seinen Kindern ewig angebettelt wird, jedoch manchmal auch einfach nur etwas Alleinsein braucht.
Außergewöhnlich und sehr ästhetisch sind die Illustrationen im Buch. So wurde mit schwarzer Farbe auf weißem Hintergrund gedruckt und mit knalligem Rot ein paar wenige Akzente pro Doppelseite gesetzt. Die Tiere sind so oftmals nur umrissartig zu erkennen und es steht die Körperhaltung im Vordergrund, die ebenfalls Gefühle transportieren kann. Dem Zebra wurden dazu collageartig die Textzeilen des Buches auf den Körper gedruckt, was verbildlicht, dass es für den Text, die Literatur und das Vorlesen steht. Dies ist interessant und lädt zum längeren Betrachten ein. Insgesamt jedoch eher eingesränkt zu empfehlen.