Baba Anna. Wie meine ukrainische Großmutter auf dem Brombeerblatt flog

Autor*in
Black , Yaroslawa
ISBN
978-3-8251-5319-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Jänichen , Ulrike
Seitenanzahl
46
Verlag
Urachhaus
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Stuttgart
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialVorlesen
Preis
19,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Baba Anna ist eine wunderschöne Hommage an eine verstorbene Großmutter. Die Enkelin erzählt berührend aus Kinderperspektive, wie sie die Tage nach dem Tod der Großmutter erlebt. Diese Tage sind verwoben mit liebevollen Erinnerungen an diese und dem Aufgefangen-Sein in einer lebendiger Tradition.

Beurteilungstext

Die Geschichte Baba Anna führt uns hinein in die Erlebniswelt eines Kindes während der Folgetage des Todes seiner Großmutter. Dabei erhalten wir einen Einblick in deren innige Beziehung und die positive Einstellung der Großmutter zum Leben, dem Sterben und dem Tod - was dem Kind beim Verarbeiten des Geschehens zugutekommt und zum Beispiel am Totenbett ein Kichern entlockt. Aufgefangen wird das Kind außerdem durch den Rahmen, den Familie und Nachbarn bieten mit ihren im Christentum verwurzelten Handlungen und ihren geduldigen Antworten auf die Fragen des Kindes.
Die Handlung umspannt die Tage nach dem Tod von Baba Anna bis zur Beerdigung, in denen Totenwache gehalten, getrauert und gefeiert wird. Durch die Augen des Kindes sehen wir die friedlich-stille, schöne Umgebung sowie farbenfrohe freudig-festlichen Rituale und erhalten Erklärungen des Kindes dazu. Dazwischen webt das Kind immer wieder Erinnerungen an frühere Begebenheiten mit Baba Anna, in denen sich deren Lebenseinstellung ausgedrückt. In Gedanken hält es auch Zwiesprache mit der Großmutter und erhält tröstende Antworten.
Trotz der grundsätzlichen Themen Sterben, Tod und Abschied, erzählt die Geschichte von unglaublich viel Freude, Wärme und Lebendigkeit. Diese strahlen auch aus den begleitenden Bilden. Sie sind in warmen, bunten Farben gehalten, denen eine starke Wirkkraft innewohnt; Blätter, Blüten und florale Motive unterstreichen die lebendigen Ereignisse. In den Gesichtern drücken sich Frieden und Freude aus, auch wenn Tränen nicht fehlen.
Das harmonische Zusammenspiel aus der Erzählperspektive aus Kindersicht, des kindlichen Zeichenstils der Bilder und der durch Worte geschaffenen friedlichen Atmosphäre erleichtern es jungen Leser*innen und Zuhörenden, sich auf die Themen Tod und Abschied einzulassen. Das Buch eignet sich als Türöffner, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Aber auch für Erwachsene ist dieses Buch als Kunstwerk ein Genuss und lädt zur Reflektion darüber ein, wie im eigenen Leben Tod und Abschied einen angstfeien Raum erhalten könnten, um dieses zuversichtliche Gefühl an das Umfeld weiterzutragen.
Zeitgleich auf Ukrainisch erschienen | "Rezept für Knödelchen und Zwetschgen" auf dem hinteren Vorsatzpapier | Ein Nachwort von Taras Prochasko richtet sich eher an Erwachsene und beschreibt das Leben in den ukrainischen Karpaten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gast; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 27.08.2023