Augenblick

Autor*in
Wiesmüller, Dieter
ISBN
978-3-551-51577-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wiesmüller, Dieter
Seitenanzahl
32
Verlag
Carlsen
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In diesem besonderen Buch werden unterschiedliche Tiere vorgestellt. Doch treten sie nicht offen in Erscheinung, sondern sie geben sich nur bruchstückhaft zu erkennen. So werden die Bilder und Beschreibungen überlagert von Neugier und Fantasie. Ein neuer Blick auf die Welt entsteht.

Beurteilungstext

Der Titel "Augenblick", mit dem Dieter Wiesmüller sein ungewöhnliches Tierbilderbuch überschreibt, ist mehrdeutig. Auf der einen Seite stellt es Augenblicke dar. Jede Doppelseite erzählt von einer Begegnung mit einem Tier, einem kurzen Moment der Verbundenheit in einer gemeinsamen Situation, in der sich die sonst selbstständigen Lebenswege von Mensch und Tier kreuzen. Diese Blitzlichter verzichten bewusst auf das Spektakuläre, indem sie das Alltägliche in den Mittelpunkt rücken und es damit zu etwas Besonderem machen.
Auf der anderen Seite erzählt Wiesmüller in seinen Bildern und Texten vom Blick der Augen, vom Sehen und Entdecken. Zur Linken auf jeder Doppelseite sieht sich der Betrachter einem Auge gegenüber, das ihn anschaut. Hier handelt es sich um ein Auge des Tieres, um das es in dieser Sequenz gehen soll. Dem gegenüber ist zur Rechten ein Bild zu sehen, in dem der Mensch die dominierende Rolle spielt. Dieses Bild zeigt den Lebensraum des Tieres, um das es geht, und zu dem der Mensch dazu gehört. Das Tier selbst ist nicht zu sehen. So entsteht in den Bildern eine eigenartige Polarität. Unterlegt wird dieser bildliche Impuls von Texten, die die Momentaufnahme zu einer konkreten Situation werden lassen. Dem Zusammenhang, der immer in einer (bewussten oder unbewussten) Begegnung begründet liegt, wird hier eine sprachliche Form gegeben. Er wird vorsichtig ausdifferenziert, aber auch aus der Perspektive des Tieres erklärt und interpretiert. So entpuppt sich das rechte Bild als Sichtfenster des Auges, dessen Besitzer wahrnimmt und kommentiert.
Es ist ein Rätsel, das Wiesmüller seinen Lesern/Betrachtern aufgibt, denn das Tier ist nirgendwo ganz zu entdecken. Der Leser/Betrachter sieht sein Auge und seinen Lebensraum, er liest von der Begegnung und der Perspektive des Tieres, aber er sieht das Tier selbst nicht. Damit eröffnet sich zwischen Buch und Betrachter eine ungewöhnliche Spannung. Es beginnt ein Suchen und Entdecken, Erkennen und Benennen, das zwischen sehen und gesehen werden springt und damit sehr tief in konkrete Situation eintaucht, sicherlich auch unterstützt durch die sehr intensiven Bilder, die den Leser/Betrachter nicht auf Distanz halten, sondern in das Buch hineinziehen. Sie nehmen den Leser/Betrachter mit auf eine Augenreise in die unterschiedlichsten Länder und Orte der Welt und sensibilisieren zum Beobachten und Entdecken. So wird "Augenblick" zu einem ganz besonderen - und sehr empfehlenswerten - Erlebnis.
Ganz am Schluss wird die Sichtrichtung umgedreht. Der Mensch schaut - sein Auge ist abgebildet. Auf der anderen Seite sind nun die Tiere zu sehen, die vorher nur angedeutet wurden. Sie können nun ganz betrachtet werden.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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