Aufgewacht, der Frühling kommt

Autor*in
Strohal-Laube, Sigrid
ISBN
978-3-219-11146-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leffler, Silke
Seitenanzahl
32
Verlag
Malik
Gattung
Ort
Wien
Jahr
2004
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Weil Till esnicht mehr geschafft hat das Kalenderblatt in der Küche abzureißen, zeigt es noch immer den 20. März an, obwohl heute schon Frühlingsbeginn ist. Der Wind murmelt ärgerlich: “Heute ist doch nicht gestern. Der Frühling will kommen und jetzt muss er warten...”, die Sonne scheint nicht und die Pflanzen im Garten sind empört. Eine Frühlingsgeschichte über ein winziges Versehen mit großen Folgen.

Beurteilungstext

Die Geschichte ist für Kinder gut nachvollziehbar und verständlich. Die einfache Satzform und die Abfolge der Handlung sind gut einprägsam und logisch. Es ist nur zu verstänlich, dass die Frühlingsblüher ihre Knospen nicht entfalten möchten, wenn es frostelig ist. Doch Dank des erneuten Kalenderblatts, das sich “21. März” nennt, kann die Frühlingszeit einziehen - und alles hat seine erwartete Ordnung.
“Heute ist doch nicht gestern.”, mit diesem Ausspruch kann man auch die Spritzigkeit der Texte und die stilistische Illustration der Geschichte ins Verhältnis setzen. Autorin und Illustratorin haben sich auf den heutigen Zeitgeist eingestellt und gehen neue Wege. Die Kinder werden mit moderner Bildgestaltung vertraut gemacht, kein Kindchenschema.
Die verschiedenen Frühlingsblüher sind detailgetreu dargestellt, aber als vermenschlichte Wesen. Diese wiederum sind liebevoll, mit vielen Details/ Mustern ausgestattet. So strahlen die Illustrationen, trotz Moderne und karikaturhafter bis ironischer Darstellung viel Wärme und Herzlichkeit aus. Diese interessante Mischung wird unterstützt durch warme Farben in Aquarelltechnik, verfeinert mit Bleistiftkonturen.
Die Kinder erkennen, wie leicht eine unerledigte Sache Verwirrung schaffen kann. Einer wartet auf den anderen, übergibt die Verantwortung weiter - eine kleine Parabelmöglichkeit auf unsere Gesellschaft. (Die Blumen schieben ihre Unlust der versteckten Sonne zu, die Mutter rügt liebevoll ihren Sohn für sein Unterlassen - obwohl er unter dem Zeitdruck seiner Mutter die gewohnte Tätigkeit am Morgen nicht durchführen konnte...)
Mal ein etwas anderes Seh- und Lesevergnügen, mit Witz, Charme und moderner Optik.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-SW.
Veröffentlicht am 01.01.2010