Atlas der verborgenen Welten

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Teaser

Der "Atlas der verborgenen Welten" mit seinem genauer informierenden Untertitel "Geheime Orte, vergessene Städte und verschwundene Inseln" vermittelt mit Bildern und Texten Einblicke in magische und mitunter reale vergangene Welten auf unserem Erdkreis. Er leistet dies anregend, informativ und visuell ansprechend.

Beurteilungstext

Die Autorin Emily Hawkins versteht ihr Fach als erfahrene Lektorin und Verfasserin von Kinderbüchern aller Altersstufen. Und wenn es in diesem Sachbilderbuch auch vornehmlich um märchenhafte und mythische Orte weltweit geht, hat sie diese magischen Welten sehr klar und rational für interessierte LeserInnen ab 10 Jahren aufbereitet.

Nach Kontinenten gegliedert listet ein Inhaltsverzeichnis die auf Doppelseiten behandelten Orte auf. Und zu Beginn eines jeden Kontinent-Kapitels präsentiert abermals eine doppelseitige Karte die im Folgenden dargestellten Lokalitäten. Im Anschluss an die Inhaltsübersicht folgt noch eine informative Doppelseite über den Stellenwert der nachfolgenden Karten nebst ihren Schauplätzen. Es handelt sich um keinen gewöhnlichen Atlas, sondern um einen Reiseführer zu verlorenen Orten, wobei die Autorin in flüssig formulierten Textblöcken jeweils sachlich darüber informiert, was nachweislich der Realität entspricht und was vor allem dem Bereich der Märchen und Mythen angehört. Schlüssig endet das Sachbilderbuch mit einem Register und einem Glossar.

Diese klare Struktur umrahmt somit die Welt der Mythen und Legenden. Dabei finden sich Orte wie Troja, um das sich nicht nur zahllose Legenden ranken, sondern das seit den Grabungen von Schliemann seinen historischen Kern offenbart hat. Noch historisch eindeutiger verhält es sich mit der etwa um 1000 n. u. Z. real existierenden Stadt Shi Cheng in China, die erst im Jahre 2001 in rund 40 m Tiefe eines Stausees von Tauchern entdeckt wurde. Ganz im Gegensatz dazu Hy-Brasil, eine Insel angeblich westlich von Irland gelegen, die niermals existiert hat, aber bis ins 19. Jahrhundert hinein auf den Seekarten eingezeichnet war, wohl weil sie einmal irrtümlich von Seeleuten eingezeichnet wurde und dann immer auf neue Karten übertragen wurde.

Eindeutig phantastisch verhält es sich auch mit der Höhle von Scholomance, die in Rumänien liegend eine unterirdische Schule für schwarze Magie beherbergen soll, wo der Teufel höchstselbst als Lehrer tätig war, nahe der Heimat Draculas.

All diese Ortschaften setzt der philippinische Illustrator und Comiczeichner Lauren Baldo adäquat in ganzseitige farbige Bilderwelten um. Diese sind zum einen realistisch gestaltet, zum anderen aber auch mit entsprechenden Fabelwesen bevölkert. Die grafische Aufteilung der Doppelseiten mit unterschiedlich großen, farbig unterlegten Textblöcken, von variierender Schriftstärke und gelegentlich geschwungenen Textzeilen innerhalb der Illustrationen, präsentieren sowohl magische Bilderwelten als auch sachliche Textinformationen. Magische Bilderwelten prägen bereits das Buchcover und vermitteln nicht zuletzt dank schimmernder Leuchtbuchstaben den dominanten Charakter des magischen Traumreiseführers, der durchaus auch für Erwachsene wärmstens empfohlen werden kann!