Asche fällt wie Schnee

Schlagwörter

• Frieden
• Historisches
• Krieg
• Nationalsozialismus

Teaser

Ein Junge rennt unaufhaltsam durch Warschau. Er weiß nicht wohin er in will und sein einziger Gedanke heißt "Überleben". Er stiehlt und gerät in eine Straßenkinderbande. Die geben ihm eine neue Identität. Er wird Sohn einer Zigeunerfamilie und lernt Janina kennen, deren traurige Augen er nicht vergessen kann.

Beurteilungstext

Jerry Spinelli gelingt es auf wundersame Weise, sich in Mischa einzufühlen und den Leser in die Welt des Kindes zu entführen. Diese kindliche Welt, mit ihren eigenen Regeln und eigenen Moralvorstellungen ist äußerst faszinierend. Mischas Situation erzeugt beim Leser nicht nur Mitgefühl, sondern auch Verständnis. So erscheint das Stehlen von Brot völlig legitim, denn aus der Perspektive von Mischa betrachtet, bleibt ihm keine andere Wahl. Es ist notwendig, um in einem System zu überleben, das von Erwachsenen geschaffen wurde und in dem kinder- und menschenfeindliche Regeln das Leben bestimmen. Interessanterweise begegnet Mischa dem Leser später noch einmal als Erwachsener. Er lebt nun in Amerika, weit weg vom grausamen Schauplatz seiner Kindheit, doch die Erinnerungen an Früher lassen ihn auch viele Jahre später nicht los. Dieses Buch zeigt das bemerkenswertes Beispiel eines Kindes, das in eine Welt hinein geboren wurde, in der ihm niemand wirklich zuhörte; hinein geboren in eine Welt, in der er sein Leben lang völlig allein gelassen und missverstanden wurde, sodass er sogar noch als Erwachsener mit den Spätfolgen der psychischen Misshandlung leben muss. Das Buch ist wirklich fesselnd. Es lohnt sich, dieses Leseerlebnis zu riskieren!