Apollo, das Maultier

Autor*in
Güdel, Helen
ISBN
978-3-7152-0576-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Güdel, Helen
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Maultier Apollo ist nach dem Tod des Esels einsam und traurig, will nicht mehr arbeiten. Der Bauer macht sich Sorgen und sucht nach einem neuen Freund für Apollo.

Beurteilungstext

Ein ungewöhnliches Bilderbuch, das eine wahre Geschichte aus der Heimat der Autorin und Illustratorin Helen Gündel erzählt. Auffällig sind zunächst die naturalistischen Bilder, die in gedeckten Farben die Landschaft des Oberwallis und seine Bewohner zeigen. Jeweils auf der rechten Seite des querformatigen Buchs findet sich eine farbige Darstellung der beschriebenen Situation, auf der linken Seite wird in einfachen und kurzen Sätzen die Geschichte Apollos erzählt, während eine schwarz-weiß Zeichnung auf der gleichen Buchseite den Text ergänzt.
Die Erzählweise der Autorin besticht durch seine Einfachheit und dadurch, dass er in klaren kurzen Sätzen die Ausgangssituation darstellt, die schnell die Bedeutung der Beziehung zwischen Mensch und Tier, aber auch zwischen Tier und Tier zeigt:
“Apollo, das alte, treue Maultier, gehört dem Bauern Bruno. Seit über dreißig Jahren sind die beiden unzertrennlich. Apollo zieht und trägt schwere Lasten. Bruno gibt ihm dafür feines Futter und striegelt sein Fell. Viele Jahre war auch Fredy dabei. Der Esel und das Maultier waren Freunde. Fehlte er, verweigerte Apollo jede Arbeit”.
Fernab von Tierromantik erzählt Helen Gündel von der Nutzbeziehung zwischen Bauer Bruno und seinem Maultier, davon, wie wichtig das Tier für die tägliche Arbeit auf dem Hof ist - und wie sehr sich der Bauer um sein Tier sorgt, als es ihm nicht gut geht. Sie zeigt auch, dass ein Freund etwas besonderes ist, das man nicht einfach so ersetzen kann: Die Tiere, die Bauer Bruno nach und nach zu Apollo bringt, um ihm einen neuen Kameraden zu bieten, können Fredy zunächst nicht ersetzen. Erst als eine Eselin einzieht, scheint Apollos Lebenslust zurückzukehren. Dieses “Aufleben” zeigt sich auch in der Symbolik der Bilder: Es ist Winter und kalt, als Apollo sich traurig und einsam fühlt, dann kommt die Eselin Camina zu ihm - und im Frühling, als es wieder an die Arbeit geht, sind die beiden befreundet, das Leben geht weiter - auch in der Natur, die wieder grünt und blüht. Und zum glücklichen Ende hat Apollo nicht nur eine Freundin, sondern eine Familie ...
Ein besonderes Bilderbuch, dass sich von der Menge der verniedlichenden und Tiere vermenschlichenden Masse der Bilderbücher abhebt und mit naturalistischen Bildern, einem realen Hintergrund und sachlichen Texten sehr viel ausdrückt. Ein Buch für kleine und größere Kinder, das aber auch Erwachsenen Freude machen wird.






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Diese Rezension wurde verfasst von StD.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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