Anton und der Gargoyle

Autor*in
Bogart, Jo Ellen
ISBN
978-3-314-10656-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kastelic, Maja
Seitenanzahl
56
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches Material
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

"Anton und der Gargoyle" entführt auf eine ganz sensible Art den Lesenden auf eine Suche nach der eigenen Herkunft. Wer mystische Wesen, enge Freundschaften und das zauberhafte Paris mag, wird in diesem Bilderbuch mehr als nur fündig.

Beurteilungstext

Bei dem Bilderbuch „Anton und der Gargoyle“ handelt es sich um eine Erzählung, die ganz ohne Text auskommt. Die Geschichte wird einzig und allein über die von Maja Kastelic eindrücklich erstellten Illustrationen erzählt und bearbeitet auf sehr sanfte sowie herzerwärmende Weise eine ungewöhnliche Freundschaft und die Sehnsucht nach der eigenen Familie.
Anton ist dabei der Protagonist. Er besitzt einen eierförmigen Stein, welcher eines Morgens zerbricht und ein niedliches Wesen zum Vorschein bringt. Dabei kann man mit dem großen Ohren, dem spitzen Gesicht mit den großen Kulleraugen vom Aussehen her kaum sagen, um welches Wesen es sich hier handelt. Nur der Titel lässt erahnen, dass Anton einen kleinen Gargoyle vor sich hat. Beide freunden sich miteinander an, spielen und lesen in Büchern. Eines von diesen zeigt Fotos aus Paris und im Speziellen vom Notre-Dame. Beim Blättern entdeckt das kleine Wesen aus Stein einen ausgewachsenen Gargoyle, der auf einer Balustrade in die Pariser Innenstadt blickt. Man kann auch hier nur mutmaßen, dass es sich vielleicht um die verschwundene Mutter oder ein anderes vertrautes Wesen handelt, denn beim Mini-Gargoyle setzen augenblicklich Gefühle der Sehnsucht ein. Wie der Zufall es so will, erhält Antons Familie einen Brief von der Großmutter, die in ein Krankenhaus in Paris eingeliefert wurde. Aus Sorge um die Großmutter macht sich Anton mit seinen Eltern und dem Mini-Gargoyle, unbemerkt im Rucksack, auf den Weg nach Paris. Sie erkunden alle gemeinsam die Stadt und lernen die Sehenswürdigkeiten der französischen Hauptstadt nun auch in der Realität kennen. Anton, der die Sehnsucht des kleinen Wesens spürt, begibt sich mit dessen Eltern und dem Mini-Gargoyle auf die Suche nach der Steinfigur des Buches. Doch, werden sie den besagten Gargoyle finden und wird sich Antons Weg von dem seines kleinen Freundes trennen?
Insgesamt erzählen die Bilder eine ganz sanfte und einfühlsame Geschichte einer ungleichen Beziehung. Anton, der Mensch aus Fleisch und Blut und der kleine Gargoyle aus Stein scheinen sich aber wunderbar zu ergänzen und umeinander zu sorgen. Dabei sieht das kleine Wesen nicht so furchteinflößend aus, wie man es vielleicht von einem Gargoyle-Baby erwartet und ähnelt in keiner Weise den Abbildungen anderer Steinwesen im Buch. Vielleicht ist auch das der Grund, weshalb man als Leser*in mit dem kleinen Wesen so sehr mitfühlt und sich für alle ein Happy-End wünscht. Der Eindruck der Sanftheit und der Wärme rühren sicherlich von den Bildern, die alle in braun, beige, grau und blau gestaltet sind und trotz der im ersten Moment trist scheinenden Farben eine Wärme ausstrahlen. Die Farben der im malerischen Stil kreierten Bilder sind dementsprechend gedeckt und drängen sich der Betrachter*in in keinster Weise auf, sondern laden zum Verweilen ein. Ganz besonders möchte ich hier die beeindruckenden Zeichnungen der Pariser Sehenswürdigkeiten anmerken, die einem das Gefühl geben, einen Kurztrip nach Paris zu unternehmen.
Insgesamt ist es ein toll gestaltetes Bilderbuch, dass herzerwärmend und sanft von einer besonderen Freundschaft erzählt. Es lädt aufgrund des nicht vorhandenen Textes und des Bilderreichtums auch dazu ein, schon den Kleinsten einen Zugang zu Literatur zu ermöglich und mit ihnen im Dialog die Geschichte zu erzählen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sophia Heklau; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.12.2023

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