Anouk und Herr Bär

Autor*in
Wolfram, Mascha
ISBN
978-3-943833-18-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wolfram, Mascha
Seitenanzahl
52
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Aachen
Jahr
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
0,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Anouk wohnt in einem kleinen Dorf nahe eines Waldes. In diesem Wald, so erzählt man sich, lebt ein großer und sehr gefährlicher Bär. Als Anouk eines Tages mit ihren Schwestern in den Wald geht um Pilze zu suchen, verirrt sie sich und lernt den Bären durch Zufall kennen. Sie stellt fest, dass er gar nicht so gefährlich ist, wie die Leute erzählen.

Beurteilungstext

Das kleine Mädchen, das allein im Wald unterwegs ist, erinnert zunächst ein wenig an das Märchen Rotkäppchen. Und tatsächlich weist diese Geschichte einige märchenhafte Elemente auf. Zum einen enthält die Geschichte keine konkreten Orts- oder Zeitangaben. Zum anderen werden dem Bären ganz bestimmte Charaktereigenschaften zugeschrieben.
Das Buch greift das Thema "Vorurteile" in gewisser Weise auf und belehrt, dass man sich nicht immer zu stark von den Meinungen anderer leiten lassen sollte. Jedoch ist dieser Inhalt aus meiner Sicht zu knapp gefasst und bietet nur eine geringe Grundlage, um mit Kindern über dieses Thema zu diskutieren. Der Verlauf der Geschichte, dass Anouk den Bären mit in das Dorf bringt und die Bewohner nach ersten Zweifeln davon überzeugen kann, das Tier mit in dem Dorf wohnen zu lassen, wirkt auf mich leider nur wenig überzeugend.
Die Illustrationen hingegen finde ich sehr ansprechend. Die Hintergründe sind durchgängig in pastelligem Rosa, Mint und hellem Blau gehalten, von denen sich der weiße Text gut abhebt. Die Personen, Tiere und Gegenstände im Vordergrund sind in kräftigen Farben gezeichnet. Die Illustrationen sind gut abgestimmt auf die Handlung der Geschichte. Die Differenzen zwischen dem Bären in der Vorstellung der Menschen und dem tatsächlichen Bären, den Anouk im Wald trifft, sind bildlich sehr treffend festgehalten. Im Großen und Ganzen wirkt die Gestaltung des Buches rund und lädt zum Vorlesen und Betrachten der Bilder ein.
Als einen nennenswerten Punkt empfinde ich die durchgängige Schreibweise in Großbuchstaben. Diese ist ausschlaggebend dafür, dass ich das Buch zum selbstständigen Lesen in der ersten Klasse nur bedingt als geignet empfinde.
Im Allgemeinen scheint sich das Buch eher weniger als Grundlage für eine tiefgreifende Diskussion über Themen wie "Angt vor Fremdem" oder "Vorurteile" zu eignen. Dazu enthält die Geschichte aus meiner Sicht zu wenig Inhalte, die leicht auf die Realität zu übertragen sind. Andererseits finde ich das Buch geeignet, um es jungen Kindern vorzulesen, die Bilder zu betrachten und in kurzen Gesprächen über die Inhalte zu reden.

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Diese Rezension wurde verfasst von somü; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.09.2017

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