Anna und der Wunschhund

Autor*in
Vrancken, Kaat
ISBN
978-3-596-80449-8
Übersetzer*in
Schmidt, Silke
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Berner, Rotraut Susanne
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2003
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nachdem Annas Hund Oswald gestorben ist, fährt sie mit ihren Eltern nach Rom zu Pauline, Fabrizio und deren Hund Charlie, der für sie wichtiger ist, als die Besichtigungen und Spaziergänge, die die Eltern täglich unternehmen. Nach ihrer Rückkehr bekommt Anna einen neuen Hund, der selbst den Ansprüchen des nörgeligen Vaters genügt, indem er nicht zu alt, nicht zu jung, nicht zu groß, nicht zu klein und nicht zu teuer ist, jedoch, wie sich bald darauf herausstellt, für einen Korb voller Welpen sorgt.

Beurteilungstext

Kaat Vrancken beschränkt sich nicht einfach auf das Erzählen der Handlung, sondern nutzt diese vielmehr als Hintergrund für die Darstellung von Annas unmittelbarem Erleben. Aus dem Blickwinkel des Mädchens hält die Autorin Dialoge und Gedanken fest, in denen die alltäglichen kleinen Sticheleien und der Spaß am Zusammenleben in der Familie die wichtigste Rolle spielt. Momente der Unsicherheit oder des intensiven Wahrnehmens sind wie der gesamte Text sprachlich knapp gefasst, werden aber durch kleine Details, mit denen wie in einer zeitlupenartig wahrgenommenen Nahaufnahme der Nachklang von Worten, Gerüchen und Farben erfasst wird, ergänzt. Diese Momentaufnahmen des scheinbar Nebensächlichen lassen im Kopf des Lesers Raum für Bilder, die nicht nur die beschriebene Situation vor Augen führen, sondern das Ungesagte emotional nachempfindbar machen.

Eine ähnliche Sprache spricht Rotraut Susanne Berner mit ihren Illustrationen. Ohne Umwege beschreibt der Strich ihrer Federzeichnungen Annas Lebenswelt und konzentriert sich dabei immer auf das Wesentliche. Die Gabe, durch den Verzicht auf die Ausformulierung bestimmter Gedanken einen Inhalt um so stärker zum Ausdruck bringen zu können, teilen Bild- und Textautorin. So ist zum Beispiel Pauline, nach der sich Anna sehnt, auf den Zeichnungen zwar häufig dargestellt, aber ihr Gesicht wird nie abgebildet, wodurch sie in der Phantasie des Lesers an Präsenz gewinnt.

Die realitätsnahen Ausschnitte aus Annas Alltag, die Kaat Vrancken und Rotraut Susanne Berner mit ihrem Buch bieten, zeigen, dass das Kunststück der Verbindung von hoher literarischer Qualität mit einer einfachen Sprache und einem anspruchsvollen und doch witzigen Inhalt, möglich ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von röma.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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