ANIMOX Band 1 Das Heulen der Wölfe

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Teaser

Der 12 -jährige Simon lebt getrennt von seiner Mutter mitten in New York bei seinem Onkel Derryl. In der Schule wird er als Außenseiter gemobbt. Der Junge versteht die Sprache der Tiere und erfährt von einem Adler, dass er und seine Mutter von ”blutrünstigen Bestien des Tierreichs” verfolgt werden. Warum? Beide sind Abkommen der Animoxe - Menschen, die sich in ein Tier verwandeln können und je nach Rasse fünf Tierkönigreichen entstammen, die sich gegenseitig bekriegen.

Beurteilungstext

Simon gerät zwischen die Fronten, weil er ein “Mischblüter” ist. Als Jugendlicher hat er noch nicht “animagiert” und kann deshalb nicht eindeutig einem der Tierkönigreiche zugeordnet werden. Auf der Suche nach seinem Stammbaum entdeckt er weitere Verwandte, sogar einen Zwillingsbruder. Um den Jungen entwickelt sich ein Ränkespiel zwischen den Großeltern. Animagiert er wie seine Mutter zum Adler oder wie die Brüder seines verstorbenen Vaters zum Wolf? Ist er gar ein Nachfahre des “Bestienkönigs”? Mancher vorrangig auf Unterhaltung getrimmte Fantasy - Leser wird sich kaum in die Allegorik des verbrämt moralisch und gesellschaftskritisch unterlegten Macht - und Familienkonflikts hineindenken, der die gesamte Handlung durchzieht. Der Einstieg in die mehrbändig konzipierte Fantasy - Reihe mit einem umfangreichen Figurenensemble macht den Roman etwas problemlastig. Langeweile kommt bei beim Lesen dennoch nicht auf, dafür sorgen schon Spannung erregende Kapitelüberschriften - wie Rattenfalle, Hundekampf, Todesvögel, Wolfsgeheul, Wild geworden, Spinnenspiele, Haialarm...
Dias Jugendbuch bietet den Lesern in 26 Kapiteln eine endlose Kette von Abenteuern, durchdrungen mit Elementen aus Märchen, Krimi, Adoleszensroman, Familiensaga.
Die Gestaltenwandler begegnen dem Leser zunächst als realistische Menschen in einer nahtlos vom Natürlichen ins Übernatürliche wechselnden Umwelt - in einer New Yorker Wohnung, in Simons Schule. In 40. Stock eines Hochhausturms in der Park - Avenue siedelt Simons Großvater, der “Herr der Vögel”. “Die Alpha”, seine Großmutter, beherrscht “Das L.A.G.E.R.”, das den Central - Park - Zoo unterirdisch durchzieht. Dort wird in einer Akademie der “vielversprechende Animoxnachwuchs von Säugern, Insekten, Reptilien... ausgebildet. Die Alpha unterzieht die Kinder einer Gehirnwäsche und verwandelt sie in Killermaschinen...” (S.112)
Die Autorin versetzt jugendliche Leser in ein fiktives soziales Milieu. “Die vorgegebene “Hackordnung” und das Prinzip “Einer frisst den anderen” (siehe Kapitel 10/11) werden dabei in Frage gestellt. Der Aufenthalt wird für Simon zu einer Bewährungsprobe, die er mit Hilfe neuer Freunde besteht. In Ariana, der Spinne, und Benjamin, dem Delphin, vor allem aber im Mädchen Winter, das heimlich schon zur Schlange mutiert ist, finden Jugendliche Identifikationsangebote. Auch Simon kann zum Schluss des Buches seinen Gestaltenwandel vollziehen - als Adler wie seine Mutter oder Wolf wie sein Vater?
Der für Februar angekündigte Fortsetzungsroman erscheint unter dem Titel “Das Auge der Schlange”.