Andis Krieg

Autor*in
Rosen, Billi
ISBN
978-3-86615-818-4
Übersetzer*in
Brandt, Heike
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
160
Verlag
Süddeutsche Zeitung
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach 1946 herrscht Bürgerkrieg in Griechenland. Andi und Paul wachsen bei ihrer lebensklugen und gütigen Großmutter auf. Ihre Eltern halten sich als Partisanen versteckt. Zunehmend entzweit der Krieg die Dorfgemeinschaft. Auch die Kinder üben Rache aneinander. Am Ende stehen der Tod von Andis Bruder Paul, der Tod der Mutter, die, um ihren Sohn noch einmal zu sehen, zurückkehrt, und die erfolgreiche Flucht des Vaters ins Ausland.

Beurteilungstext

Griechenland im Jahr 1946. Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs erschüttert ein dreijähriger Bürgerkrieg zwischen Kommunisten und Anhängern des Königs das Land. Unausweichlich erlebt der Leser, wie der große Krieg sich in den kleinen und kleinsten Zusammenhängen einer dörflichen Gemeinschaft abbildet und auch in die Köpfe der Kinder einzieht. Andi und ihr Bruder Paul wachsen gemeinsam mit dem Cousin Marko und zwei Tanten bei der Großmutter auf. Ihre Eltern halten sich als Partisanen versteckt. Anfangs wissen die Kinder wenig über Kontakte, Botschaften und Gefahren, die drohen. Dann entdecken sie eine Höhle der Partisanen und werden nun von der Großmutter eingeweiht. Sie erfahren, dass im Käse, den sie vom wenig später ermordeten Schafhirten regelmäßig holten, Botschaften transportiert wurden. Im Dorf nimmt die Gewalt zwischen den Erwachsenen zu. Auch die Kinder beginnen gegeneinander Krieg zu führen. Andi und ihre Bande sollen sich zurückhalten, um die Gefahr nicht zu vergrößern. Nachdem Andi ihren Herausforderer beim Drachenkampf besiegt, muss sie die Rache der gegnerischen Bande fürchten, eine Rache, die schließlich den Tod des Bruders Paul zur Folge hat. Später dann der Tod der Mutter, die ihren Sohn noch einmal hatte sehen wollte. Zeitgleich die zunächst ungewisse, dann gelungene Flucht des Vaters, durch die die Zurückbleibenden größter Gefahr aussetzt sind. Eine große Stütze in dieser Zeit ist die Großmutter, eine kluge, einfühlsame, Trost spendende und zugleich nüchtern klare Frau. Die Ich-Erzählerin konfrontiert die Leser mit dem Schmerz, den dieser Bürgerkrieg, der Krieg im Dorf, die Abwesenheit der Eltern und die Angst um deren Leben bedeutet. Billi Rosen, 1942 geboren, verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Griechenland, ehe sie in Schweden lebte. Ihre berührende Geschichte in einer überzeugend schnörkellosen Sprache macht die Lektüre zu einem sehr empfehlenswerten Buch.

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Diese Rezension wurde verfasst von Gast.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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