An den Ufern des Orowango - Gustavs & Kulus abenteuerliche Reise zum Kongo

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Historisches

Teaser

1895: Der 14-jährige Gustav träumt von großen Abenteuern. Doch sein Leben auf dem Hof seines Onkels gestaltet sich eher trist. Das ändert sich schlagartig, als ein Zirkus ins Dorf kommt, der mit „garantiert echten Kannibalen aus dem Urwald“ wirbt. Gustav freundet sich mit dem gleichaltrigen Kulu an, der sich aus dem Zirkus befreien kann. Nach einem Zwischenfall mit Gustavs Onkel beschließen die beiden zu fliehen: in Kulus Heimat, den Kongo. Eine abenteuerliche, aber auch gefahrenvolle Reise beginnt …

Beurteilungstext

Frank M. Reifenberg ist kein unbekannter Kinder- bzw. Jugendbuchautor. Diesmal hat eines seiner Werke ein Thema, das sensibel aufgearbeitet werden muss. Das Buch spielt im Jahr 1895 behandelt die Themen Rassismus, deutschen Kolonialismus und Ungerechtigkeit, sowie Unterdrückung.

Undenkbar, dass sie sich je begegnet wäre: Gustav und Kulu. Der eine geht in den Zirkus und sieht dort „Kannibalen aus dem Urwald“. Kulu, soll auch so ein „Kannibale“ sein. Sei werden Freunde und starten eine große Reise, die ein Abenteuer wird. Der Junge aus dem Urwald, ist weit weg von Zuhause und ist auch nicht wirklich glücklich und Gustav merkt, dass nicht alles in Ordnung ist, auch wenn Menschen meinen, sie dürfen über andere bestimmen.
Die abenteuerliche Reise wird spannend erzählt. Vorab kann man auf einer Kate sehen, wo der Grand Popo ist oder die Mündung des Kongo. Die Heimatdörfer von Gustav und Kulu sind jedoch fiktiv. Dieser Umstand macht es auch einfacher eine spannende Geschichte zu erzählen, wobei der Autor immer versucht sachlich richtig zu erzählen und das Abenteuer auch geschichtlich Einzuordnen. Begriffe, die die Leser und Leserinnen nicht kennen oder verstehen können. Die Historikerin Demba Sanoh hat ein Sensitivity Reading durchgeführt und stellt im Nachwort noch einmal da, welchen geschichtlich Hintergrund z.B. der Zirkus hat mit dem Kulu reisen muss.

Es gibt im Buch 22 Kapitel, sodass es eine Abenteuergeschichte für geübte Leser*innen ist. Der Roman ist noch einmal in Teile gesplittet, davon gibt es vier, die jeweils mit schwarz-weiß Bildern beginnen.
Der Roman kann als Vertiefung bzw. zusätzlich in der Schule zum passenden historischen Thema gelesen werden. Der Blickwinkel erweitert die Möglichkeiten mit dem Thema Rassismus und Kolonialismus umzugehen. Fakten werden in der Geschichte eingeflochten, ohne dass die Leser*innen es merken, gleichzeitig gibt dies Anknüpfungspunkte für weitere Recherchen.