Am Ende der Welt traf ich Noah

Autor*in
Kramer, Irmgard
ISBN
978-3-7855-8127-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2015
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
17,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Marlene entdeckt am Bahnhof einen roten Koffer. Sie nimmt ihn und schlüpft mit seiner Hilfe in die Identität einer anderen Frau. In einem geheimnisvollen Haus trifft sie auf den blinden Jungen Noah, dem sie das Schwimme beibringen soll. Die seltsamen Ereignisse häufen sich, lebensbedrohliche Situationen entstehen. Am Ende wird deutlich, dass alles ein Angstzustand im Rahmen einer Herztransplantation ist.

Beurteilungstext

Es gelingt Frau Kramer von der ersten Seite an, den Leser/ die Leserin in ihre Geschichte hinein zu ziehen. Wer träumt denn nicht davon, einmal aus dem eignen Leben auszusteigen und sich - wenn auch nur für kurze Zeit - in das Leben eines anderen Menschen einzutauchen. Wenn man dann noch in einer Art Schloss landet, wo einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, wo die einzige Aufgabe darin besteht, einem geheimnisvollen, blinden jungen Mann das Schwimmen beizubringen und einem das eigene Leben gerade eher im Wege steht, begleitet man die Protagonistin gerne auf den Weg in das unbekannte Leben. Ihre Selbstzweifel spiegeln zwar die Ängste ihrer LeserInnen, aber die Abenteuerlust überwiegt. Als sich allerdings seltsame und bedrohliche Ereignisse häufen, zunehmend Lebensgefahr für den blinden Noah und Marlene auftritt und schließlich der Höhepunkt in einem völligen Zusammenbruch von Marlene auftritt, ist man auf die Auflösung der Ereignisse doch sehr gespannt.
Und dann erfährt man endlich auf S. 324, dass Marlene in Wirklichkeit seit frühester Kindheit einen starken Herzfehler hat und nun ein Spenderherz bekam. Die im ersten Teil des Buches aufgetretenen Figuren entpuppen sich als Arzt, Pfleger usw. und die reale Figur ihrer Großmutter. Das Spenderherz stammt von Irina, deren Identität sie mit dem roten Koffer übernahm. Todesdrohung und Todesängste werden mit Koma, Komaträumen und verständlichen anderen Ängsten erklärt und entsprechend gedeutet. Zum Schluss begegnet sie doch tatsächlich Noah, der als Krebspatient im gleichen Krankenhaus liegt und von ihr als blinde Marlene geträumt hat.
Diese Auflösung lässt den Leser ratlos zurück. Kann das sein? Wie viel Überinterpretation ist da festzustellen? Bin ich bereit dieser pseudopsychologischen Spur zu folgen?
Ein Buch, das mit vielen Ängsten spielt und eine populistische Lösung bietet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Bei.
Veröffentlicht am 01.10.2015

Weitere Rezensionen zu Büchern von Kramer, Irmgard

Kramer, Irmgard

Ida Butterblum und die Tür nach Anderswo

Weiterlesen
Kramer, Irmgard

Wisperwasser - Es ist unser Geheimnis

Weiterlesen
Kramer, Irmgard

17 Erkenntnisse über Leander Blum

Weiterlesen
Kramer, Irmgard

Ein Löwe unterm Tannenbaum

Weiterlesen
Kramer, Irmgard

Sunny Valentine. Von Tropenvögeln und königlichen Unterhosen

Weiterlesen
Kramer, Irmgard

17 Erkenntnisse über Leander Blum

Weiterlesen