Als wir Tanzen lernten

Autor*in
Yoon, Nicola
ISBN
978-3-570-16631-4
Übersetzer*in
Schmitz, Dagmar
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
384
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Welches Mädchen (vielleicht auch welcher Junge?) möchte nicht einmal gern einen schönen Liebesroman lesen? Keinen Schmachtfetzen, aber doch ein Buch voll intensiver Gefühle? Evie und X treffen sich, finden einander nicht immer gleich wieder, sind öfters ge- oder verstört und wollen doch nur eins: zusammen sein!

Beurteilungstext

Die Geschichte kommt nicht ohne ein bisschen Magie aus. Evie, die Ich-Erzählerin, ist ein 16-jähriges Mädchen, das mit Schwester Danica und ihrer geschiedenen Mutter in Los Angeles in einem Apartment lebt. Sie kann nach der Begegnung mit einer alten Dame in die Zukunft schauen. Wann immer sie sieht, dass Paare sich küssen, sieht sie eine traurige Trennung voraus. Dieses und die Tatsache, dass sie ihren geliebten Dad mit einer außerehelichen Beziehung erwischt hat, verunsichert sie erheblich. Auch wenn sie sich ihrem etwas skurrilen und sehr klugen Freund Martin, der unsterblich in ihre hübsche Schwester verliebt ist, anvertrauen und etwas Mut machen lassen kann, geht sie in Sachen Liebe vorsichtshalber auf Abstand. Sie möchte kein trauriges Ende erleben, so wie ihre Mutter und viele andere, die meistens selbst von diesem Ende noch gar nichts wissen. Als sie jedoch auf den umwerfend gut aussehenden X trifft und mit ihm für einen Tanzwettbewerb trainiert, verliebt sie sich unsterblich. Angesichts der Tatsache, dass X sich genauso in sie verliebt, könnte das Glück perfekt sein, wäre da nicht Evies Angst vor einem schrecklichen Ende, das nur sie sehen kann.

Trotz glücklicher Begegnungen mit X, immer intensiver werdendem Tanz-Training, sowie lockeren, fröhlichen Treffen mit ihren Freunden, zu denen sich schon bald der begabte Musiker X gesellt, schwankt Evie in ihren Gefühlen hin und her, zumal sie auch noch eine andere Herausforderung zu bewältigen hat. Ihr Dad möchte, dass sie zu seiner Hochzeit mit der neuen Frau kommt. Auch hier geht Evie auf Distanz. Auch hier muss sie sich entscheiden zwischen ihrer Liebe und dem Risiko, sich am Ende verletzt und einsam zu fühlen.

Ihre Unfähigkeit sich zu angemessener Zeit zu entscheiden und ihre Verwirrung in einigen unvorhergesehenen Situationen sorgen für Konflikte, Missverständnisse und Turbulenzen. Letztlich kann Evie das alles nur bewältigen, wenn sie etwas lernt: Dass glückliche Momente im Leben nicht von ihrem Ende abhängig sind, dass sie hier und jetzt tanzen darf, lieben darf, glücklich sein und ja, auch leiden darf. Das Ende der Geschichte ist demnach kein Happy End, es ist aber ein glückliches.

Wie das miteinander zu vereinbaren ist? Um das herauszufinden, muss man schon das Buch lesen, das zudem nicht selten sehr witzig, stilistisch locker aber nicht banal geschrieben ist. Da werden Handy-Nachrichten einbezogen, da geht es um Make-up, Outfits und Frisuren, da fließt Alkohol und da leuchten die Sterne am Strand. Da gibt es Erwachsene, die nicht fehlerfrei und etwas unverständlich, aber auch fürsorglich sind. Dass Paare auch gleichgeschlechtlich sein können und nicht alle Menschen weiß sind, hat in dieser lebendigen Welt von Los Angeles keine besondere Bedeutung. Von Bedeutung ist vielmehr, dass tanzen lernen wie leben lernen ist.

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Diese Rezension wurde verfasst von Susanne Hoffmann; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 12.12.2022