Als Mumpitz unters Bett guckte
- Autor*in
- Bohlmann, Sabine
- ISBN
- 978-3-8339-0415-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Tosoni, Valerio
- Seitenanzahl
- 72
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2007
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In Monstrosia, hinter den Stinksümpfen, lebt der kleine Mumpitz. Mumpitz ist ein ängstliches kleines Monster und fürchtet sich sehr, vor allen vor den Menschen, über die es Fürchterliches in der Schule lernt (zum Beispiel, dass sie sich jeden Tag waschen!). Abends hat Mumpitz besondere Angst und muss unter das Bett gucken, ob da nicht etwa ein Mensch sitzt. Und siehe da, plötzlich sind da Geräusche zu hören ....
Beurteilungstext
Zur Serie:
Monstrosia ist eine einfallsreiche neue Reihe, die ganz besonders vom Wortwitz lebt und damit auch durchaus ernstgemeinte Botschaften lustig rüberbringen kann. Die Fantasie von Sabine Bohlmann scheint unerschöpflich, wenn es um das Erfinden von Sprachspielereien und Namen geht: Da heißen die Dörfer Lausingen und Eklingen, Strull und Piesack oder Trietzen, die Flüsse Eiter, Schleim und Miesbach, die Berge Zahnsteingebirge, und alles ist fein säuberlich als Landkarte im Innenband des Buches gezeichnet. Inmitten dieser lieblichen Gegend liegt Monstrosia, wo die Monsterfamilien wohnen; Hauptperson ist Mumpitz, das kleine grüne Monsterkind, das in jedem Band eine neue Geschichte erlebt.
Zum Buch:
Gruselunterricht ist angesagt in der Albert-Gallenstein-Schule. Menschenkunde steht auf dem Lehrplan, und sehr viel Witz und Humor und auch mal Klamauk entfaltet sich in den Beschreibungen und Fragen, mit denen Fräulein Brechreiz, die Lehrerin, ihren Schülern merkwürdige Wesen Mensch vorstellen will. Aller Scheußlichkeiten weiß sie zu berichten, und menschliches Waschen und Putzen erregen bei den Monstern ebenso viel Ekel wie Leberwurstbrote und klares Trinkwasser.
Abends, nach dem Gute-Nacht-Sagen, hat Mumpitz besondere Angst vor den Menschen, die sich ja unter seinem Bett verstecken könnten, während im Nebenzimmer die Eltern “Wer wird Müllionär” im Fernsehen gucken. Das geht mit vielen Einzelerlebnissen und spannenden Geschehnissen weiter, bis Mumpitz eines Nachts tatsächlich auf ein Menschenkind unter seinem Bett trifft - und sich prompt mit ihm anfreundet.
Eine einfallsreiche und fantasievoll umgesetzte Geschichte vom Angsthaben; hier wurde kindliche Ängste wirklich ernst genommen und hilfreich dargestellt. Nicht, indem die Angst weggeredet wird, sondern indem die Situation einfach umgekehrt wird: Hier fürchtet dich das Monsterkind vor dem Menschen - wie beruhigend! Und dann freunden sich die beiden auch noch an - noch beruhigender!
Ein großer Reiz von Monstrosia liegt auch in der Bebilderung, die das “Monströse” wunderbar erfasst und mit chaotisch-turbulenten Details eine Bilddichte schafft, die wortlos erzählend weit über die geschriebene Geschichte hinausgeht.
Und warum - als Anregung - nicht einmal selbst solche Wortspielereien versuchen und sich im gegenseitigen Erfinden von Scheußlichkeiten sprachspielerisch entfalten?