Als Mama einmal unsichtbar war

Autor*in
Rosenkranz, Julia
ISBN
978-3-95470-283-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Palmtag, Nele
Seitenanzahl
32
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Leipzig
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Krebs ist eine gefährliche und dennoch sehr weit verbreitete Krankheit. Vor Kindern wird darüber nicht gern gesprochen, das Thema wird tabuisiert, es scheint zu schwer. Doch dieses Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren traut sich.

Beurteilungstext

Hennie, die eigentlich Henriette heißt, ist ein fröhliches Mädchen im Kindergartenalter. Doch ihre Mutter hat Krebs und nimmt sich mehr und mehr zurück. Die Medizin im Krankenhaus macht sie schwach, müde und nimmt ihr den Appetit. Eines Tages fallen alle Haare aus und sie muss oft im Bett bleiben, bis der Brustkrebs herausgeschnitten wird, was Mama drei große Narben bringt, und ihr das Leben zurück, wenn auch langsam, Schritt für Schritt. So können sie gemeinsam wieder gesund werden, denn der Krebs hat schließlich alle verändert: Mama, Hennie und Papa. Jede:r war für sich krank, hat anders gelitten und musste Abstriche im Lebensglück hinnehmen. Das Ende der Geschichte ist tröstlich, das Buch sonst recht schwer.
Es zeigt insbesondere auch die Gefühle der Protagonistin von Wut über Angst, Ratlosigkeit bis hin zu Traurigkeit und alle Gefühle sind okay und verständlich. Da sich das Buch an Kinder ab 4 Jahren, ich würde es ab 5 empfehlen, richtet, werden keine Fachbegriffe wie Chemotherapie oder ähnliches verwendet. Für ältere Kinder hätte ich mir hier vielleicht ein Nachwort oder ein paar weiterführende Informationen gewünscht, die in diesem Kontext sicherlich öfter fallen und z. B. auch erklären würden, warum der Mutter die Haare ausfallen.
Ansonsten gefällt mir das Buch außerordentlich gut und ich finde es sehr wichtig in Angesicht dessen, wie viele Menschen von einer Krebserkrankung betroffen sind. Die Mutter wird in den dezenten, grafischen Illustrationen oftmals auch mit Glatze abgebildet, was mutig ist, aber zeigt, dass man sich dafür nicht schämen muss. Mit blauer Tinte wurden große Schatten gemalt, die immer wieder auch die dunklen Gefühle verbildlichen und eine besondere Wirkung erzielen. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, um über das Thema zu informieren und Kindern auch die Angst zu nehmen, ohne zu beschönigen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Naugk; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 20.03.2024