Als Mama einmal unsichtbar war
- Autor*in
- Rosenkranz, Julia
- ISBN
- 978-3-95470-283-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Palmtag, Nele
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Klett Kinderbuch
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2023
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Hennis Mutter hat Krebs – und das verändert nicht nur Mama selbst, sondern das ganze Leben. Davon berichtet das vorliegende Bilderbuch.
Beurteilungstext
Henriette liebt ihre Eltern, die viel Zeit für sie haben. Doch dann hat Mama Krebs, was zwar ganz lustig klingt, aber eben nicht ist. Da ist keine Krabbe in Mamas Brust, sondern etwas ganz anderes, das Mama kaputt zu machen droht. Und nun ist alles anders. Mama geht nicht mehr zu Arbeit sondern in ein Krankenhaus. Dort bekommt sie nicht nur Medizin, sie verliert auch zuerst ihre Kraft, dann den Appetit und schließlich die Haare. Oft ist Mama nicht mehr stark genug, um Henni aus dem Kindergarten abzuholen. Und manchmal ist Mama fast ganz weg, wenn sie in ihrem Bett liegen bleiben muss. Henriette muss lernen, mit dieser neuen Situation umzugehen. Papa hat oft viel Arbeit, weil er nun alles allein machen muss. Und Mama kann nicht immer für Henriette da sein. Das macht auch mal wütend und eben total hilflos. Doch Henriette kann auch daran lernen und sie stehen diese Zeit gemeinsam durch.
Julia Rosenkranz berichtet ganz nüchtern und ehrlich aus der Perspektive des Kindes, wie sich das Leben mit einer Krebsdiagnose ändern kann. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sind es doch realistische und sachlich korrekte Abläufe und auch psychische Reaktionen, die in der Handlung verarbeitet werden und ein Bild dieser Krankheit und ihren Auswirkungen auf die Betroffenen erzeugt. Gleichzeitig bleibt die Handlung nicht als sachlicher Bericht stehen, sie wird durch die Protagonistin individuell angeeignet und in poetischen Bildern – zum Beispiel Hennis Spiel einer Krebs-Maschine – auch vorstellbar gemacht und in ihrer Bedrohlichkeit auch gebrochen. Die einfühlsam-erklärenden Texte spielen eng zusammen mit den kombinierten Stift-Aquarellzeichnungen, die teils als zarte Szenenbilder, teils vor weißem Grund die Szenen umsetzen und oft gerade die psychische Dimension der Geschichten zum Ausdruck bringen. So wird die Schwere der Bedrohung etwas aufgefangen und die Handlung aushaltbar – sehr eindrücklich und auf jeden Fall zu empfehlen!