almost TRUE CRIME

Autor*in
Stiller, Ruth
ISBN
978-3-522-20291-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kopp, SuseGericke, Kadja
Seitenanzahl
240
Verlag
Thienemann
Gattung
Taschenbuch
Ort
Stuttgart
Reihe
Wer nicht liebt, muss sterben
Jahr
2023
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Maja und Jessie - das sind sie Hauptdarstellerinnen in dieser Geschichte. Die beiden Teenager kommen aus vollkommen verschiedenen sozialen Verhältnissen. Maja lebt mit ihren Eltern in einer schönen Stadtvilla, finanziell gut aufgestellt. Wogegen Jessie gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Becca und ihrem Vater Jo in einer heruntergekommenen Wohnwagensiedlung haust. Ihre Mutter verließ die Familie, als sie noch klein waren. Der Vater ist vollkommen überfordert mit der Situation. Er flüchtet sich in Alkohol, reagiert mit Wut und Gewalt. Die beiden Schwestern sind sich selbst überlassen. Und so macht es sich Jessie zur Aufgabe auf Becca aufzupassen. Doch wer passt auf sie auf?

Beurteilungstext

Warum Menschen schon in so jungen Jahren morden, das versucht die Autorin in ihrer Geschichte heraus zu finden. Den Einstieg in die Geschichte macht ein Zeitungsartikel über den Tod einer 16Jährigen. Im Innenteil des Einbandes findet der Leser zudem Schlagzeilen zu Morden und versuchten Morden von Jugendlichen an Jugendlichen. Man will nicht glauben, was man da liest. Es ist unfassbar und schrecklich zugleich. Doch leider sehr aktuell. Der Bucheinband zeigt eine junge Frau, deren Blick Hoffnungslosigkeit und Melancholie ausdrückt.
Diese Gefühle tragen beide Hauptprotagonistinnen in sich. Die Farbe für Schrift und Seiten wurde in einem leuchtenden Gelb gewählt. Das weckt das Interesse der Kunden am Buch.
In den ersten Kapiteln ihres Buches stellt die Autorin ihre Hauptprotagonistinnen Maja und Jessie vor. Sie beleuchtet ihre Wohnverhältnisse, ihr soziales Umfeld. Von ihrem Wesen her könnten beide Mädchen unterschiedlicher nicht sein.
Der Schreibstil der Autorin ist kurzweilig. Sie lässt ihre Darsteller nie sehr lange an einem Ort verweilen. Wechselt zwischen Maja und Jessie, sowie deren Gedanken hin und her. Der Leser kann dem Geschehen gut folgen. Gegen Ende des Buches ahnt der Leser dann schon, dass diese Geschichte tatsächlich kein gutes Ende nehmen wird.
Die Autorin lässt ein Messer auftauchen, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Und sofort fühlt man sich an die sich häufenden Nachrichten über Messerangriffe in Zügen erinnert.
Im Bucheinband wird die Autorin kurz vorgestellt. Mit ihren Geschichten möchte sie herausfinden, welche Ursachen zu all dieser Gewalt (im schlimmsten Fall Mord) führen. Welche Chancen auf Rettung wären möglich gewesen. Die Worte von Pflegefamilie und Kinderheim fallen kurz. Die Autorin geht leider nicht weiter darauf ein.
Der Leser wird am Ende mit vielerlei Gefühlen zurück gelassen: Fassungslosigkeit, Unverständnis, aber auch viel Mitleid.
„Hören wir also nicht auf miteinander zu sprechen und versuchen mit aller Kraft, dass uns niemals die Worte fehlen.“ Dieses Zitat ist von Ruth Stiller. Auf die Wahl der Worte sollte allerdings auch geachtet werden.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von JacK; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 12.04.2023