Alles Nervensache!

Schlagwörter

• Emanzipation
• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Al Capsella, fast sechzehn Jahre alt, schildert sein Leben, vor allem die schwer erträglichen Gebiete wie Schule, Mädchen, Wachhunde-Eltern und nervende Großeltern.

Beurteilungstext

Würde man dieses Buch ernst nehmen, wäre es eine Aneinanderreihung schrecklicher Erlebnisse und Erfahrungen, wie sie eher in Albträumen als in der Realität vorkommen. Doch diesen Anspruch hat Judith Clarke überdeutlich nicht. Ihr gelingt mit “Alles Nervensache!” ein bilderfreier Comic, der durch satirische Überzeichnung von Charakteren und Situationen in dichter Folge befreiende Lacher produziert. Dabei entsteht kein sinnloser Klamauk, denn viele Details enthalten den berühmten “wahren Kern”, aber selbst wer von den angesprochenen Problemen selbst “verfolgt” ist, dürfte den Zusammenhang erst nach dem Lachen bemerken - und dann ist “der Dampf aus dem Kessel”.
Die Konstruktion einer solchen Geschichte entbehrt natürlich nicht einer gewissen Künstlichkeit: Kein Pubertierender würde die Dinge so darstellen, nie wäre die Häufung von “Gags” so pünktlich (alle 4 Bilder ein Gag...!) und nur in den “Daily-Soaps” des Fernsehens spitzen sich Situationen erst so dramatisch zu, um sich dann in Luft aufzulösen. Aber - wie eingangs gesagt - man muss das Ganze ja nicht zu ernst nehmen und unterhaltsam ist es alle Mal, mehr allerdings auch nicht. Ein sehr hübsches Büchlein für heiße Sommertage im Liegestuhl!
(Kleine Anmerkung am Schluss: Wann ist denn jetzt der berühmte Einkaufstag von Großmutter Pearly, Mittwoch oder Donnerstag? Die Autorin war sich da wohl mit sich selbst nicht ganz einig...)