Alles auf Anfang

Autor*in
Lehnert, Barbara
ISBN
978-3-423-78209-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
206
Verlag
dtv
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zoe wird in London drei Monate Gastschülerin sein. Am liebsten würde sie ganz da bleiben, nur nicht wieder nach Hause, ein Zuhause mit Eltern, die sie adoptiert haben. Sie hat es durch Zufall entdeckt ! Und London ist ja eine tolle Stadt. Mit ihren neuen Freundinnen lernt sie das Nachtleben kennen. Ihre Gastmutter ist ganz anders, lässt sie gewähren, bis es in der Schule Ärger gibt und dieser Typ Sean bei ihr alles durcheinander bringt.

Beurteilungstext

Wann sollen Kinder erfahren, dass sie Adoptivkinder sind? Ganz sicher sollten sie es nicht zufällig herausbekommen und wie Zoe bereits 17 sein. Das kann leicht in einer Katastrophe enden.
Zoe wird für drei Monate in London leben, bei Freunden ihrer Eltern, die nicht ihre Eltern sind, zumindest nicht ihre leiblichen. Das neue Leben nimmt die 17 Jährige voll in Anspruch und sie kann einige Zeit gut ihren Schmerz, ihre Enttäuschung und ihren Zorn verdrängen. Als jedoch Sean , der junge Reggaemusiker auftaucht, geht das nicht mehr. Der ist auch ein verlassenes Kind, jedoch offensichtlich kein bisschen wütend, dass es so ist. Er versteht seine Eltern und respektiert, dass sie sich zwar geliebt haben, es jedoch für ein gemeinsames Leben nicht reicht. Was soll Zoe nur tun? Sie muss erfahren, wer ihre leibliche Mutter ist. Sie muss ihre Angelegenheiten klären, wie Sean so schön sagt. Er hilft ihr dann auch dabei. Zoe findet ihre Mutter in einem griechischen Dorf und spricht mit ihr. Als sie erkennen muss, dass diese nicht zu ihr steht und in der Tradition des Dorfes für sie, das uneheliche Kind kein Platz ist, ist es für Zoe zwar schmerzlich aber nicht schwer, wieder zu gehen. Die sensiblen, geduldigen Adoptiveltern stehen zu ihr und sind auch in dieser schwierigen Situation in der Lage, Zuwendung zu geben und Grenzen zu setzen. Das entwaffnet Zoes Zorn. Allmählich weiß sie wieder, wo sie hin gehört.
Barbara Lehnert beschreibt Zoes Situation aus der Sicht der Jugendlichen sehr sensibel. Die Gegenüberstellung von Zoes Situation mit der Seans ist eine vortreffliche Idee und macht deutlich, wie ausschlaggebend die Einflüsse von Freunden für die Bewältigung von Lebenskrisen sind.
“Alles auf Anfang” ist ein anspruchsvolles und trotzdem leicht zu lesendes Jugendbuch, welches auch weniger Lesefreudige durchaus in seinen Bann zieht.

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Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010