Allein in der Fremde

Schlagwörter

• Flucht
• Gewalt
• Krieg
• Rassismus
• Ungleichheit

Teaser

Durch diese Gaphic Novels werden Geschichen erzählt, die die drei Jugendlichen selbst in dramatischer Weise erlebt haben. Die Illustratoren Fabian Menor, JP Kalonij und die Illustratorin Yrgane Ramon geben je einem von ihnen ein Gesicht und fassen das schwer Vorstellbare in Bilder und Worte.

Beurteilungstext

Fabian Menor,Kocholo
Kocholo hat es bis zum Münchener Hauptbahnhof geschafft, rennt zum nächstbesten Zug und steigt ein. Wohin er am liebsten fahren möchte? Nach Kanada. In Zürich muss er aussteigen. Dort erwartet ihn schon die Polizei. Auf dem Revier bekommt er etwas zu essen und zu trinken, es werden seine Fingerabdrücke abgenommen. Im Asylantenheim zu schlafen, ist unmöglich, denn willkürliche Kontrollen der Wachleute, das Schnarchen und Schreien der Mitbewohner verhindern es ebenso wie seine Gedanken. Alles geht ihm durch den Kopf, sein Leben in Afghanistan, seine Flucht, sein jetziges Leben. Wird er je wieder in ein normales Leben zurückkehren können?
Yrgane Ramom, Sebemalet
Angekommen in Genf erzählt Sebemalet, der junge Eriteer, hin -und hergerissen seine Geschichte. Einerseits denkt er an das, was er zurückgelassen hat, andererseits an das, was in der Gegenwart geschieht. Er denkt an seine Geschwister und daran, dass er einfach weggegangen ist, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Was erwartet ihn hier in der Schweiz? Sebemalet erzählt von seiner Flucht, von den Wachleuten, die auf die Flüchtlinge eingeprügelt und die Frauen vergewaltigt haben, mit anderen Worten, von der Hölle, die er erlebt hat. War es richtig all diese Strapazen auf sich zu nehmen? Er denkt an die grauenhaften Bilder, die in ihm aufsteigen. Er will sie vergessen, aber dennoch „sieht“ er auch andere Bilder, in denen nach und nach etwas Farbe einzieht.
JP Kalonji, Ehsan
Trotz seiner schweren Verletzung schleppt sich der junge Iraner Ehsan, gestützt von einem Mann, über die Alpen. Schließlich erreichen sie die Schweiz. So schnell es möglich ist, wird Ehsan nach der Operation seines Ohres aus dem Krankenhaus entlassen. Es geht ihm schlecht, und er hat große Schmerzen. Menschen in der Straßenbahn lassen ihn spüren, dass er hier nicht willkommen ist. Erinnerungen an harte Schläge, auch an die seines Vaters, steigen in ihm auf. Nur eine ältere Frau wendet sich ihm zu. Doch immer wieder suchen ihn auch die schrecklichen Erinnerungen an das Zusammenleben mit dreihundert Jugendlichen in der Asylantenunterkunft heim und an die brutalen Schläge durch das dortige Sicherheitspersonal. Ali, Ehsans Freund, nimmt sich das Leben.
Jede der drei Grafic Novels ist gekennzeichnet von Flucht, Terror, Gewalt und Hilflosigkeit sowie Menschenverachtung. Der Kampf um das Überleben und die schrecklichen Erinnerungen überlagern sich. Die Geschichten und Grafiken dieses Grafic Novel - Sammelbands lassen den Frieden in Europa bewusst werden.