Allein auf dem Meer

Autor*in
Vick, Chris
ISBN
978-3-407-81329-9
Übersetzer*in
Freund, WielandWandel, Andrea
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
271
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
9,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Allein auf dem Meer“ ist eine moderne Schiffbruch-Geschichte, die einem schier den Atem raubt. Chris Vick erzählt von einem knallharten Überlebenskampf auf dem Meer, hochgradig spannend von der ersten bis zur letzten Seite – und eine Hommage an das Leben und die Freundschaft.

Beurteilungstext

Der Ich-Erzähler Bill in Chris Vicks Jugendroman „Allein auf dem Meer“ erleidet Schiffbruch auf einem Segeltörn in der Nähe der Kanaren. Das Schiff kentert, er verliert den Rest seiner Mannschaft, kann sich gerade noch in ein Boot retten, wodurch er wie durch ein Wunder überlebt. Nahe am Bewusstseinsverlust treibt er vor der Küste Marokkos dahin, wo er auf einmal auf ein Mädchen trifft, das scheinbar leblos auf einer Plastiktonne liegt. Es ist Aya, die noch am Leben ist. Die beiden helfen einander und nehmen gemeinsam den Überlebenskampf auf. Während die Leser*innen durch den Blick ins Innere der Fokalfigur Bill von seiner gut behüteten englischen Herkunft erfahren, bleibt Ayas Geschichte im Dunkeln, denn sie erzählt kaum etwas über sich. Dafür aber erzählt sie Geschichten, Märchen, die an „Tausend und eine Nacht“ angelehnt sind, und die innerdiegetische und sogar metadiegetische Erzählebenen eröffnen. Für Bill und Aya werden diese Geschichten überlebenswichtig. Eines Tages landen sie auf einer einsamen Insel, wo sie auf einen weiteren Schiffbrüchigen treffen: Stephan. Doch Bill traut dem herrischen Jungen nicht, der sich als Schleuser entpuppt und offenbar mehr über Ayas Herkunft weiß, die eine Flucht-Geschichte erahnen lässt, die jedoch nicht vollständig auserzählt wird. Vordergründig geht es um den äußeren und inneren Überlebenskampf der Protagonist*innen, der so spannend und dynamisch erzählt ist, dass man das Buch kaum aus den Händen legen kann. Zudem steht die Annäherung zwischen Aya und Bill im Zentrum. Bis zum Schluss öffnet sich das Mädchen nicht, und dennoch schließen einander ins Herz. Äußere Handlung und innere Reflexionen Bills lösen einander ab – und der Ausgang dieser dramatischen Erzählung ist fast bis zum Schluss ungewiss.
Ein großartig erzählter Jugendroman, der aufgrund seiner Abenteuerstruktur auch unbedingt für Jungen zu empfehlen ist. Die Lektüre ist nichts für schwache Nerven, denn beschönigt wird nichts, Verletzungen (durch Haie) und Tod sind nicht ausgespart, sondern detailliert beschrieben. Eine Lektüre, die einen nicht so schnell loslässt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Kirsten Kumschlies; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 13.11.2023