All das zu verlieren

Autor*in
Slimani, Leila
ISBN
978-3-7632-7143-6
Übersetzer*in
Thomas, Amelie
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Neubert, Franziska
Seitenanzahl
224
Verlag
Aurum
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
-
Jahr
2019
Lesealter
ab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Debütroman einer der wichtigsten Stimmen der französischen Literaturlandschaft

Beurteilungstext

Die Büchergilde Gutenberg hat den Debütroman der jungen französisch-marokkanischen Schriftstellerin Leila Slimani „All das zu verlieren“ in einer hochwertigen Ausgabe vorgelegt. Der Roman, der in Frankreich bereits 2015 unter dem Titel „Dans le jardin de l’ogre“ erschienen ist und zahlreiche positive Kritiken erhielt, erzählt von der Mittdreißigerin Adèle, die nach außen hin ein „normales“, d.h. bürgerliches Leben zu führen scheint: Sie arbeitet als Redakteurin in einer Pariser Tageszeitung, ist mit einem erfolgreichen Chirurgen verheiratet, der ihre gemeinsame Zukunft in einem ruhigen Anwesen fern von der Großstadt plant, hat einen kleinen Sohn und lebt mit ihrer Familie in einem der schönsten Viertel der Stadt. Immer mehr erfährt Adèle dieses Leben aber als eine Art Gefängnis, aus dem sie durch das Ausleben sexueller Phantasien auszubrechen versucht. Was zunächst als ein berauschendes und kokettes Spiel erscheint, bei dem sich die junge Frau bewusst in die Rolle eines Lustobjekts begibt, wird für Adèle immer mehr zu einer Obsession, der sie sich nicht mehr entziehen kann. „All das zu verlieren“ erzählt in einem immer schneller werdenden Tempo von Abhängigkeit und Evasion und erinnert damit an eine zeitgenössische Variante von Emma Bovary. Slimani (*1981) hat nicht nur mehrere Weltbestseller geschrieben, sondern ist auch Preisträgerin des hochangesehen Prix Goncourt und gilt als eine der wichtigsten Stimmen der französischen Literaturlandschaft. Neben belletristischen Texten schreibt sie auch Sachtexte, die sich mit aktuellen Themen (Fanatismus, Islam, Feminismus) befassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sag; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.04.2020