Alice Littlebird

Autor*in
Poppe, Grit
ISBN
978-3-7795-0632-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
240
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Wuppertal
Jahr
2002
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Alice Littlebird ist ein Mädchen aus dem Volk der Cree, den Ureinwohnern von Kanada. Nachdem sie gewaltsam von ihrer Familie getrennt wurde, kommt sie in eine Schule zur Umerziehung und wird auf grausame Weise ihrer Identität beraubt.

Beurteilungstext

Die neunjährige Alice Littlebird ist ein Mädchen aus dem Stamm der Cree. Sie wird durch Beamte aus ihrer Familie gerissen und gezwungen in ein christliches Umerziehungsinternat zu gehen. An der Residential School werden die Kinder der kanadischen Ureinwohner durch Nonnen an die sogenannte zivilisierte Gesellschaft gewöhnt werden. Auch Alice muss sich den brutalen Umerziehungsmethoden unterwerfen und niemand darf ihre leisen Tränen in der Nacht sehen, denn Weinen ist streng verboten. Auf brutale Weise werden die Kinder in der Schule ihrer Identität beraubt. Statt ihres Namens, bekommen sie eine Nummer. Wer seine Muttersprache spricht, muss Seife essen. Körperliche Züchtigungen und Erniedrigungen bestimmen den Alltag der Kinder. Zusammen mit ihrem Bruder Terry plant Alice eine gefährliche, abenteuerliche Flucht vor ihren grausamen Erziher*innen.
In eindrucksvollen Bildern werden die menschenunwürdigen Verhältnisse an der Schule schonungslos genau beschrieben. Nicht nur die Schule sondern die gesamte Umgebung ist trostlos, bedrohlich und hat eine beklemmende Atmosphäre. Das triste Schulgelände ist von Zäunen umgeben, auf dem Schulfriedhof erinnern viele Kreuze an Kinder, die diese Torturen nicht überlebt haben und auch der nahe See forderte zahlreiche Opfer unter den Ausreißern. Trotz dieser katastrophalen Verhältnisse und grausamen Erlebnisse verlieren die Geschwister Alice und Terry nie ihren Glauben an das Gute. Ihr Mut und die Hoffnung auf Freiheit gibt ihnen die Kraft eine gefährliche Flucht zu wagen.
Grit Poppe ist ein beeindruckender Jugendroman über das traurige Schicksal von Kanadas Ureinwohnern gelungen, der nicht nur unter die Haut geht, sondern die Leser mit einem bedrückenden Gefühl zurücklässt. Sie zeichnet ein schockierendes Bild über die Zustände an der Umerziehungsanstalt und nimmt damit Bezug auf die brutale Unterdrückung von Kindern der First Nations in Kanada. Leider sind diese Dinge tragische Realität und wirklich passiert. Die letzte Residential School wurde erst 1996 geschlossen. Dieses Buch klärt über ein trauriges Thema auf, welches nur selten angesprochen wird. Der Schreibstil ist so spannend, mitreißend und erschreckend authentisch, dass ich dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte. Es ist allen sehr zu empfehlen, die etwas mehr über die Geschichte der First Nations erfahren wollen

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.07.2021

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