Alex und Jonny

Autor*in
Hartdorf, Ines
ISBN
978-3-939241-58-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
124
Verlag
Debehr
Gattung
Ort
Radeberg
Jahr
2011
Lesealter
10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Alex geht nicht gern in die 4. Klasse. Er findet die Schule doof, weil er keine Freunde und immer wieder Ärger hat. Nur in Franziska hat er sich ein bisschen verliebt. Alex Eltern begleiten seine Entwicklung mit großem Verständnis. Ihre Vermutung “ADHS” wird leider bestätigt. Der vorsichtige Einsatz eines Medikamentes am Vormittag bringt endlich eine Verbesserung. Alex kann sich zunehmend konzentrieren und seine Leistungen verbessern sich. Die allerbeste Hilfe ist aber - ein kleiner Hund.

Beurteilungstext

Als Lehrerin, die schon oft mit echten oder unechten ADHS -Kindern und Ihren Familien zu tun hatte, kommt man ganz schön ins Grübeln. Es ist wahr, der gewünschte, geordnete Schulablauf wird durch oft gezeigte Verhaltensauffälligkeiten gestört. Anstatt zu helfen, wird geschimpft oder gar bestraft. Ein besserer Kontakt zum Elternhaus, eine genauere Kenntnis der vielen Hintergründe des Einzelfalles muss die Grundlage für eine gemeinsame Arbeit an der Entwicklung des Kindes sein.
Das Taschenbuch, mit einem vor Freude springenden Jungen und einem kleinen Hund auf dem Cover, wird für Leser im Grundschulalter erzählt. Eine sehr große Schrift mit passenden Zeilenabständen, Kapitel mit hervorgehobenen Überschriften und die aktuelle Thematik unterstützen diesen ersten Eindruck. Lesenswert aber ist dieses Büchlein ebenfalls für alle “alten Hasen” in pädagogischen Berufen sowie für zukünftige Erzieher und Lehrer. Die ersten neun Seiten richten sich an die Eltern, gleichzeitig als Trost und Mutmacher. Der Untertitel “Die Geschichte vom Zippel-Zappel-Kind und seinem Wuschelhund” könnte aber neben den Kindern auch Leser der älteren Generationen mit ihren Vorurteilen vom ungezogenen Kind ansprechen.
Um zu testen, wie Grundschulkinder auf die Geschichte reagieren, wurde das Buch im Ethikunterricht einer dritten und vierten Klasse gelesen und besprochen. Nach wenigen Seiten fielen konkrete Namen aus der Schule. Kinder mit ADHS, die ständig Probleme haben und nicht richtig wissen, warum. Die Schüler hatten die Möglichkeit, sich in die Situation von Alex hinein zu fühlen und damit Empathie zu üben. Die wenigen, dafür aber deutlichen Bilder wurden sehr genau betrachtet. Und dann kam die Sache mit dem Hund. Da wurde Alex auch einmal beneidet. In die Handlung wird geschickt eine umfangreiche Wissensvermittlung über den Umgang mit einem Hund eingebaut. Das ein Welpe nicht nur süß und wuschelig ist, sondern auch viel Arbeit macht, wird nicht verschwiegen. Es gelingt aber sehr überzeugend, gemeinsames und erfolgreiches Handeln von Kindern und Erwachsenen zu erläutern. Der Begriff “tierischer Therapeut” wird nicht erwähnt, entsteht aber sehr wahrscheinlich beim erwachsenen Leser. Die Schüler, die dieses Buch gemeinsam kennen lernen durften, waren emotional sehr berührt und haben sicher viel gelernt.

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Diese Rezension wurde verfasst von Kl..
Veröffentlicht am 01.01.2010