Agnes und der Traumschlüssel

Autor*in
Tolonen, Tuutikki
ISBN
978-3-551-55807-7
Übersetzer*in
Kritzokat, Elina
Ori. Sprache
Finnisch
Illustrator*in
Vuorento, Kati
Seitenanzahl
206
Verlag
Carlsen
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die elfjährige Agnes Margaretha ist mit ihrer Mutter in das finnische Kleinstädtchen Harmala gezogen. Bei einem Spaziergang stößt sie auf den Grabstein eines Kindes, das ihren Namen getragen hat, aber laut Inschrift nur einen Tag gelebt hat. Ihre Neugier ist geweckt, und zusammen mit Ihrem neuen Freund Muffin fördern ihre Recherchen Erstaunliches zutage. Das angeblich nur einem Tag nach der Geburt gestorbene Mädchen stellt sich als sehr alte, aber noch lebende Urgroßmutter von Agnes Margaretha heraus.

Beurteilungstext

„Alles an dieser Geschichte ist seltsam“, sagt Muffin einmal. Dem muss man zustimmen. Eine Wahrsagerin gibt beherzigenswerte Ratschläge, Träume haben einen realen Hintergrund und tragen entscheidend zu Lösung offener Fragen bei, und letztlich ist es nur dem Zufall zu verdanken, dass es die elfjährige Protagonistin Agnes Margaretha mit ihrer Mutter Ulla von Helsinki in das Kleinstädtchen Harmala verschlagen hat. Diese tritt dort eine neue Stelle als Zeitungs-Redakteurin an. Bei einem Spaziergang entdeckt Agnes Margaretha auf einem Kinderfriedhof einen Grabstein aus dem Jahr 1938, auf dem ihr Name steht. Das Kind hat, der Grabinschrift zufolge, nur einen Tag gelebt. Jetzt ist die Neugier des Mädchens geweckt. Zusammen mit dem gleichaltrigen Sohn des Chefredakteurs, Muffin, forschen sie in alten Zeitungen aus dem Jahr 1938 nach. Zudem entdecken die beiden eine wunderschöne, etwas angejahrte und verlassene Villa im Wald. Als sie schließlich, Träume haben darauf hingewiesen, ein Schlüsselchen finden, das zu einer Silberschatulle im Heimatmuseum passt, lösen sich alle Fragen. In der Schatulle finden sie nämlich zwei Briefe, die die etwas verworrenen Verhältnisse klären. Das Kindergrab auf dem Friedhof ist leer, das angeblich nach einem Tag verstorbene Kind wurde zur Adoption freigegeben, und seine einzigen Nachkommen und Erben und damit auch der alten Villa sind Agnes Margaretha und ihre Mutter Ulla. In diesem Kinderroman wird viel mit Mystischem gearbeitet, Träume geben wichtige Hinweise, die Spurensuche der beiden Kinder, Agnes und Muffins, führt sie zu geheimnisvollen, fast gespenstischen Szenen und zu alten Familiengeschichten. „Das ist ja wie in einem Krimi. Nur ohne Polizei,“ meint Muffin. Und genau so liest sich dieser schöne Kinderroman. Er ist spannend, führt zu einem guten Ende und kommt ohne Angst erzeugende Augenblicke aus. Auch sprachlich ist er sehr kind-und jugendgemäß. Niemand wird überfordert, sondern alle Lesenden werden bestens unterhalten. Dazu tragen auch die vielen zarten Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Kati Vuorento bei, die immer wieder sehr sympathisch die Personen in verschiedenen Szenen zeigen.

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Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 10.07.2023