Aftershock- Die Geschichte von Jerus und Nadira

Autor*in
Zehavi, Verete-
ISBN
978-3-570-16008-4
Übersetzer*in
Pressler, MirjamStobezki, Eldat
Ori. Sprache
Hebräisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
208
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 15- jährige Ella überlebt leicht verletzt ein Selbstmörder- Attentat in ihrem israelischen Heimatort. Sie verliert dabei ihre engste Freundin und kann das Erlebte nur schwer verarbeiten. Mit Hilfe eines jüdischen und eines arabischen Freundes lernt sie Menschen kennen, die scheinbar auf der anderen Seite stehen.

Beurteilungstext

Diese Buch zieht seine Leser stark in seinen Bann, weil sie in eine unbekannte Welt eintauchen können, in die Gedanken und Gefühle verschiedenster Menschen der problemgeladenen jüdisch- arabischen Welt in Israel.
Man lernt das 15- jährige Mädchen Ella kennen, die in ihrer Klasse für die Verständigung mit den Arabern eintritt. Ihre Mutter hält Kontakt zu einer arabischen Kollegin, ihr Vater glaubt, dass Israel mit Härte auf die Angriffe der Araber antworten müsste. Die Familie reagiert ganz und gar menschlich, als Ellas Leben durch das Attentat so stark bedroht war. Aber mit 15 muss man selbst denken und Ella weiß lange nicht, wie sie nach dem schlimmen Verlust der Freundin denken soll. Ein Klassenkamerad, in den sie schon eine Weile verliebt war und ein arabischer Jugendlicher sind wichtigere Bezugspersonen. Gespräche, Verständigungsversuche, Annäherung und sogar eine Wette helfen, das Leben wieder zu sortieren. Dabei erfährt der Leser die Alltäglichkeit jüdischen Lebens und erlebt Gepflogenheiten der verschiedenen Familien, mit denen Ella Kontakt hat. So entsteht ein recht fassbares Bild der israelischen Gesellschaft, die ein Schmelztiegel so verschiedener Kulturen ist. Vor allem aber erlebt man, wie stark die Beziehung so eng beieinander lebender Menschen von Vorurteilen geprägt ist und wie es jungen Menschen gelingen kann, sie zu überwinden.
Die Autorin schafft es durch psychologische Tiefgründigkeit, aus diesen menschlichen Beziehungen Spannung zu entwickeln, die den Leser durch das gesamte Buch trägt. Nur am Schluss, als Ellas Leben wieder neu beginnt, erscheint alles angedeutet und die Figur entfernt sich wieder vom Leser.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010