Adelheid geht in die Oper
- Autor*in
- Hauptmann, Tatjana
- ISBN
- 978-3-257-01101-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hauptmann, Tatjana
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2004
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Adelheit Schneck möchte mit ihrer Familie in die Schneckenoper, wo sie die Hauptrolle spielt.
Beurteilungstext
Die Schneckenfamilie, bestehend aus Adelheit, ihrem Mann Alfred und Sohn Norbert, bereitet sich auf einen Abend in der Oper vor, wobei es naturgemäß bei Schnecken etwas langsamer zugeht. Aber zu guter letzt erreichen sie ihr Ziel, wenn auch etwas gerupft durch die ungewohnte Geschwindigkeit ihrer Fahrt auf einer Radkappe. Die Bilder von Tatjana Hauptmann sind farbig, witzig und sehr liebevoll im Detail. Ihre Schnecken haben menschliche Eigenheiten wie Eitelkeit, Langeweile, Ungeduld, bleiben aber trotzdem Schnecken. Ihre Heimat ist folgerichtig auch der Garten, dort hausen sie zwischen Salat und Kohl und nutzen die Gegenstände, die die Menschen in ihrer Umgebung liegen gelassen haben (kaputte Tassen, Garnrollen, Schachteln). Die “Kleisterfabrik” von Alfred befindet sich z.B. sinnigerweise in einer Konservendose, die ehemals Schneckensuppe enthielt. Alle Bilder haben leicht nostalgischen Charakter, seien es die alten Dosen und Schachteln, sei es die Art der Adelheit Schneck, ihre Garderobe, explizit ihre Hüte, auszusuchen. Interessant ist auch der Perspektivenwechsel: mal aus dem Blickwinkel der Schnecken, mal aus einer höheren Position, die es einem ermöglicht, die Umgebung der Schnecken in Augenschein zu nehmen. Der Text in diesem Bilderbuch ist einfach, durch die vielen Zeichnungen stets illustriert und so auch für jüngere Kinder verständlich. Allerdings sind einige Erklärungen notwenig (z.B. Dekolleté, Kronleuchter) und die Ironie mancher Szenarien bleibt für Kinder sicher unverständlich. Aber sie werden die witzigen Schnecken mögen und der erwachsene Vorleser hat seinen Spaß an den versteckten Anspielungen. Ein Bilderbuch ohne moralischen Hintergrund, keine pädagogische Quintessenz ließe sich daraus ziehen, nur einfach ein hübsches, witziges Buch, das Spaß macht.