Ach wie gut, dass niemand weiß...

Autor*in
Hennig von Lange, Alexa
ISBN
978-3-570-16284-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die siebzehnjährige Sina gehört mit ihren besten Freundinnen zu der angesagtesten Clique der Schule. Ihre wichtigsten Themen bisher: perfekt lackierte Fingernägel, glänzendes Haar, stylische Klamotten, gute Schulnoten und der Status auf Facebook. Das alles passte herrlich gut in die Hochglanzgesellschaft ihrer Eltern und die vermeintliche erste große Liebe zu dem perfekten Jean. Doch dann wird Sinas Clique überfallen, Sina selbst aber von einem der Täter gerettet und alles scheint verändert.

Beurteilungstext

Alexa Hennig von Lange entfaltet in ihrem neuen Roman auf 393 Seiten die klassische Romeo-und-Julia-Thematik im aktuellen, modernen Gewand. In 30 Kapiteln lässt sie die Ich-Erzählerin Sina die Ereignisse von ca. einem Monat schildern, die das Leben der Protagonistin in allen Bereichen verändert.
Sina, Tochter eines angesehenen Staatsanwaltes, wird nach den Sommerferien von ihrem äußerlich perfekten Freund und Vorzeigeschwiegersohn Jean verlassen, weil er angeblich im Tenniscamp ein anderes Mädchen kennengelernt hat. Daraufhin verfällt sie in tiefe Traurigkeit, aus der ihre drei besten Freundinnen sie herauszerren wollen, indem sie sie mit einer Party ablenken wollen. Zur Vorbereitung halten sie bei einem bekannten Schnellrestaurant an, um sich noch einen Snack zu holen. Auf dem Parkplatz werden ihre drei Freundinnen von einer Gang angegriffen und entführt, Sina selbst wird in letzter Minute von einem der Jungen, den sie kurz vorher am Kaugummiautomaten kennengelernt hatte, ins Gebüsch gezerrt und so gerettet. Für beide war es Liebe auf den ersten Blick. Noah Tal, so heißt der Junge, hatte während der Rettungsaktion Sinas Portemonnaie genommen. Obwohl er wegen Mordverdacht unter Beobachtung steht, will er Sina unbedingt wiedersehen und steigt deshalb heimlich in die Villa ihrer Eltern. Schnell stellt sich heraus, dass sie beide von sehr unterschiedlicher Herkunft sind. Während Sinas Eltern wohlhabend, leistungsorientiert und gesellschaftlich angesehen sind, kommt Noah aus einem verarmten Viertel der Stadt und ist in Bandengeschäfte verwickelt. Eine echte Liebesbeziehung scheint undenkbar. Deshalb treffen sich die beiden Teenager heimlich. Da Sina gegenüber ihren Eltern von dieser neuen Freundschaft schweigen muss - ihre Mutter hat in der Villa sogar einen Panik-Raum eingerichtet und lässt freiwillig niemanden Aussätzigen in ihr Hochsicherheitsviertel eindringen - versucht sie ihre Freundinnen in die Geheimnisse einzuweihen. Diese sind allerdings so geschockt von dem Überfall, dass sie Sina als Verräterin beschreiben und die Freundschaft kündigen. Sina, die von der Heftigkeit ihrer Gefühle zu Noah überwältigt ist, glaubt an seine Unschuld. Zusammen mit guten Vorbereitungen ihres Vaters, schafft sie es, Noah in der Gerichtsverhandlung zu entlasten und ihrer Liebe eine neue Chance zu geben.
Die Autorin legt mit diesem Titel einen Liebesroman vor, der mit einer authentisch überzeugenden Sprache nicht nur eine spannende und nachvollziehbare Handlung erzählt, die allerdings wahrscheinlich mehrheitlichen LeserINNEN sofort in eine Art Traumwelt verführt, sondern auch einen hohen Unterhaltungswert liefert. Alexa Hennig von Lange flechtet geschickt aktuelle Lebensbezüge (Facebook, modische Accessoires, Kentucky Fried Chicken usw.) heutiger Heranwachsenden in ihre thrillerhafte Erzählung ein, sodass die jugendlichen Leser ein hohes Identifikationspotential erhalten. Mit der zunächst ausweglos dargestellten Liebesbeziehung zwischen Sina und Noah zeichnen sich nicht nur zwei charakterstarke Persönlichkeiten ab, es wird auch eine reizvolle, aber tragisch anmutende Handlung präsentiert. Heutige Jugendliche werden sicher schnell überzeugt, auch weil die Protagonistin die materielle Denkweise ihrer kontrollierten Mutter regelmäßig in Frage stellt.
Kritisch anzumerken bleibt einerseits die Nähe zu den bekannten Biss-Büchern. Auch wenn Noah nicht der Vampirwelt zugeordnet werden kann, so wirkt doch sein stets unangemeldetes Auftreten märchenhaft. Er wird immer dann aktiv, wenn er als Retter in der Not die notwendige Lösung zu einer guten Wendung liefern kann. Außerdem sorgt die teilweise übertrieben pathetische Sprache für fast kritisch wirkende Ausmaße. Dadurch entraubt die Autorin ihrer Erzählung den realistischen Touch und betont den fiktionalen Gehalt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Sim1.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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