Ach hätte könnte wäre ich

Autor*in
ISBN
978-3-7017-2016-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krapp, Thilo
Seitenanzahl
32
Verlag
Residenz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
St. Pölten
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein geschlossener Reigen von Wünschen, wie man lieber aussähe, was man besser machen könnte. Da fallen einem gleich auch so diverse Dinge ein, die man eigentlich lieber hätte, könnte. Gut, dass zum Schluss jemand mit sich einfach zufrieden ist.

Beurteilungstext

Es beginnt mit Julchen, geht über Edelgart, Jochen, Otto, Maja, Anton, Anna, Grete, Lolita, Krings, Emil zu Fritz und zurück zu Julchen. Es beginnt mit einer Lockenpracht und endet bei einer Glatze - und dazwischen erfahren wir, was alles besser sein soll: Dicker sein, ein größeres Haus haben, tanzen oder Handstand machen, Trompete spielen usw.
Ein typischer Tag in einer Familie also, wo man wieder einmal nicht mit sich zufrieden ist und alles andere besser findet. Das ist einerseits Neid, andererseits aber der Wunsch, genau so glücklich sein zu wollen, wie der andere dort. Das ist umso schärfer, da wir den anderen für viel glücklicher halten, als er in der Tat ist - wie der Reigen in diesem Bilderbuch ja auch zeigt. Ein Thema, das nicht nur Kinder angeht. Ein Thema, das wohl auch nicht unmodern werden wird.
Karen Holländer schreibt in paarweise gereimten kurzen Vierzeilern, die je auf einer Doppelseite stehen und auf das Umblättern verweisen. Thilo Krapp nimmt sowohl den Inhalt auf, verarbeitet ihn aber auf ganz eigene Art. Das beginnt damit, dass er viele "Schnipsel" aus "der alten Zeit" verwendet und in seine Bilder einbaut, wo sie deutlich nichts Direktes mit dem Text zu tun haben. Ebenso lässt er diverse Krokodile mitspielen, die eher karikieren als der Textillustration zu dienen. Das ist nun gar nicht schlimm, im Gegenteil, das gibt den Bildern eine zusätzliche Erzählebene - wie es auch diverse Kleinigkeiten machen, die in die Bilder einfließen (die Katze zeigt dem Pudel die Zunge, Edelgart ist Rapunzel, in die Toscanische Landschaft wird der Kreml gesetzt und der ägyptische Obelisk aus London usw.). Dazu gibt er einigen Figuren das Aussehen bekannter Persönlichkeiten (Josephine Baker als Satchmo, Emils Witz als Oliver Hardy, Fritz als Fred Astaire und bestimmt noch viele andere). Und eine ganz nette Kleinigkeit als Hommage an die Autorin: Die Nationalitätenflagge des Schiffes zeigt: Es kommt aus den Niederlanden. Da kommen die Holländer her. (Sie ist übrigens verkehrt herum aufgezogen, die Flagge...)

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010