Abzählen

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht
• Historisches
• Krieg
• Politik

Teaser

Zwei dreizehnjährige Mädchen erleben den Alltag in einer Konfliktzone. Drei Tage - von Mittwoch bis Freitag - umfasst die Erzählung in Tagebuchform. Die Mädchen befinden sich permanent im Konflikt des unbeschwerten Teeniedaseins und der absolut ernsthaften und gefährlichen Situation des Plünderns, Organisierens von Dingen, die in Friedenszeiten problemlos zu beschaffen waren. So müssen zwei Kinder schnell lernen, Entscheidungen wie Erwachsene zu treffen.

Beurteilungstext

Dieser Roman geht unter die Haut! In der Form eines Tagebuches erzählt er in kurzer, teilweise abgehackt wirkender Sprache von drei Tagen im Leben zweier Teenager. Die Ich-Erzählerin Ketewan, genannt Zknapi, erlebt mit ihrer Freundin Ninzo den Krieg in Georgien. Auf dem Lande gibt es so gut wie gar nichts mehr! So gilt es, sich irgendetwas zu organisieren, auch wenn man dabei sein Leben aufs Spiel setzt!
Drei Tage lang begleitet der Leser die beiden Mädchen aus sicherer Entfernung und erlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sowohl Heiterkeit als auch bittere Wut auf die Menschen, die die Grausamkeit des Krieges, des Hungers und der Armut zu verantworten haben, empfinden die Mädchen - und mit ihnen der Leser. Die Autorin erhielt zu Recht im Jahre 2011 den Georgischen Literaturpreis für den besten Debütroman.
Die Sprache des Romans ist ungewöhnlich: In Dialogform reden zwei Dreizehnjährige so wie ihnen der Schnabel gewachsen ist über Dinge, die unseren Jugendlichen hier in Deutschland zum Glück bisher erspart blieben. Die Atmosphäre ist oftmals düster und schwermütig und bringt den Leser in eine Welt, die keiner haben will, egal wo auch immer, in die Welt des Leidens unter Krieg und Unterdrückung.
Ein absolut lesenswerter Roman, auch für Erwachsene!