Abenteuer Weltgeschichte

Autor*in
Kulke, Ulli
ISBN
978-3-407-75328-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sust, Angelika (Bildredaktion)
Seitenanzahl
172
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Von den “Spuren der ersten Menschen” bis “Nine Elleven” reichen die Ereignisse der Weltgeschichte in diesem reichbebilderten Band.

Beurteilungstext

In kurzen Kapiteln von jeweils 8 Seiten werden Stationen der Weltgeschichte, wie sie sich aus europäischer Sicht anbietet, dargestellt. Jedes Kapitel wird mit einem kleinen Gespräch eröffnet, das zwei fiktive Zeitgenossen oder im ersten Kapitel zwei Paläantologen miteinander führen. So bleiben noch sieben Seiten für eine - nowendigerweise verkürzte - Darstellung wichtiger Ereignisse. Ergänzt wird der im Ganzen leicht verständliche Text durch Fotos, oft Bilder aus Kinofilmen, die oft zu klein sind (unmöglich S. 149 “Wie erlebten Kinder die Nationalsozialisten?”) oder durch den Knick in der Mitte schwer zugänglich oder sogar unverständlich sind wie der Knick durch Brutus S. 46/47. Der Bildquellenhinweis am Schluss ist keine Hilfe beim Finden der Vorlagen, Hinweise auf die Fundstellen fehlen ganz, hätten wahrscheinlich das Buch zu sehr befrachtet. Abbildungen von Einzelgegenständen, die im Text genannt werden, Skizzen und kleinen Kästchen “Wissen spezial”, in denen zentrale Begriffe aufgegriffen und erklärt werden, ergänzen weiterhin den Text.
Wiederholt sind es keine “Ereignisse”, sondern eher Entwicklungen, die der Autor beschreibt, wie etwa die der ägyptischen Hochkultur oder die der drei monotheistischen Religionen. Oder Amerikas Weg zur Unabhängigkeit, der sich allerdings nur auf die späteren USA bezieht. Oder das Zeitalter der industriellen Revolution (in Europa), S.120ff.
Auffällig ist das Bemühen des Autors um eine sprachliche Form, die Schülern etwa der Mittelstufe den Zugang möglich macht, dadurch aber auch Vereinfachungen enthält, auch wenn gelegentlich ein Fachbegriff durchrutscht.
In traditioneller Weise wird die chinesische Hochkultur nur aus dem europäischen Blickwinkel anhand der Reiseberichte des Marco Polo behandelt, allerdings mit einer kurzen Ergänzung für die Jahrhunderte vom 14. bis 20. Jahrhundert versehen (S.79). Kein Wort über das kommunistische China!
Dagegen nimmt die Reformation genügend Platz ein, um - aus evangelischer Sicht - ihren revolutionären Charakter deutlich zu machen, ohne allerdings Luthers reaktionäre Haltung in den Bauernkriegen zu erwähnen.
Warum aber wird die Sowjetunion als Staat der Bolschewiken beschrieben in Anführungszeichen gesetzt (S.143) ?
Das Konzept, Ereignisse als Aufhänger für Entwicklungen zu nehmen, wird am deutlichsten im Kapitel über die Berliner Mauer (S.152ff), das mit dem Mauerbau beginnt, die Gründe für die Teilung Deutschlands und die Bedeutung der Teilung in Ost- und Westblock aufführt und mit dem Mauerfall endet.
Wie schwierig es aber ist, die neuste Geschichte in solchem Rahmen einzufangen, zeigt das letzte Kapitel über “Nine Elleven” , den Krieg im Irak und gegen die Terroristen, wenn widerlegte noch als “unbewiesene” Behauptungen genannt werden.
Die auf den Seiten 168/69 folgende Zeitleiste “Weltgeschichte auf einen Blick” ist in mehreren Punkten so angreifbar - z.B. wenn es da 1200 v.Chr. heißt “Gott erscheint Moses...”, als ob eine religiöse Überzeugung geschichtliche Wahrheit sein könne - dass ich mir dazu jeden weiteren Kommentar verkneifen möchte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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