Abenteuer Antike
- Autor*in
- FRÖHLING, THOMAS
- ISBN
- 978-3-89858-254-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 108
- Verlag
- OZ
- Gattung
- –
- Ort
- Rheinfelden
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 13,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Sachbuch für ältere Kinder verspricht Spannung, Wissenswertes, Reportagen und Geschichten aus dem Bereich der Antike. Thematisiert sind z.B. der Alltag in Rom, das Leben in einem Germanendorf, sind Pompeji und Atlantis, antike Herrscher und Krieger, Arzte und Gelehrte der Antike, bedeutende Bauwerke von damals, das Leben der Ägypter und der Spartaner.
Beurteilungstext
Das vorgelegte Sachbuch bietet eine kunterbunte Mischung einzelner geschichtlicher Themen, mit der im eurozentrierten Geschichtsunterricht üblicherweise die Antike beschrieben ist. Jedes der sieben Kapitel schließt eine Doppelseite "Facts und Cartoons" an, auf denen Staunenswertes- zumeist Superlative - versammelt sind. Zunächst wird der Alltag in Rom beschrieben, dann der in einem Germanendorf, das es unter römischer Besatzung zu einigem Wohlstand gebracht hat. An die jugendlichen Leser macht das Buch jede Menge Zugeständnisse, wenn es z.B. die Thermen mit Swimmingpools ausstattet. Das Kapitel über die versunkene Stadt Atlantis nimmt die Leser mit in die Welt eines Erichs von Däniken.
Auch sonst nimmt es der Autor mit der geschichtlichen Wahrheit nicht sonderlich genau: Zweimal betont er, Hermann der Cherusker habe die Armeen des Varus in einer dreitägigen Schlacht bei Arnsberg geschlagen!
Wenig reflektiert zeigt sich das Kapitel über "Fast Food" in der Antike, das mit zwei werbewirksamen Fotos schließt, die zum Konsum von "Fast Food" auffordern.
Das ärgerlichste an dem "Sachbuch" ist jedoch das Bildmaterial. ´Der Alltag in Rom, Leben und Herrschaft der Kleopatra, die Schlacht im Teutoburger Wald, der Kampf der Gladiatoren, Sparta und die antiken Wagenrennen ist durch Fotos aus publikumswirksamen Filmproduktionen illustriert. Der Anhang nennt als verwendetes Filmmaterial z.B. "Gladiator", Quo Vadis", "Julius Caesar", "Augustus", "Germanikus" u.a. Im Text fehlen entsprechende Hinweise. Die Untertitelung der Bilder suggeriert stattdessen, es handele sich um Dokumentarfotos direkt aus der Antike. Abgesehen davon, dass dieses Vorgehen unlauter ist und keinesfalls Schülerwissen bereichert, findet hier eine Kolonialisierung der kindlichen Phantasie statt, der man keinesfalls zustimmen kann.