71 Schafe spielen Fußball

Autor*in
Albo, Pablo
ISBN
978-3-8489-0127-2
Übersetzer*in
Hahn, Mónika
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Guridi, Raúl Nieto
Seitenanzahl
38
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 2018 kommt mit diesem Bilderbuch ein ganz besonderes Fußballbuch auf den Markt.

Beurteilungstext

Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 2018 kommt mit diesem Bilderbuch ein ganz besonderes Fußballbuch auf den Markt. So ein Spiel hat die Welt noch nicht gesehen. 71 Schafe machen sich fertig zum Match. Das schwarze Schaf ist der Schiedsrichter, ein fest gewickeltes Wollknäuel dient als Ball. Anpfiff. Das Spiel beginnt. Von wegen. Bei Schafen läuft Fußball einfach anders. Schon ist das Wollknäuel im Baum hängen geblieben. Nun geht es nicht mehr um das Spiel, sondern um die Wiederbeschaffung des Balls. Sie nimmt den größten erzählerischen Raum ein. Alle helfen mit. Immer neue Hürden sind zu meistern. Es kommt zu unverhofften Wendung, und die kreativen Versuche, dem ursprünglichen Problem beizukommen, helfen schließlich bei einem viel größeren Problem: sich vor dem Wolf zu schützen. Am Ende gar auf perfektionierte Weise. Darüber ist es Abend geworden. Gespielt wurde kaum. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

Jede Doppelseite ist komplett mit einem Bild ausgestaltet. Die Darstellung ist stilisiert und schlicht. Es dominieren die Farbtöne Schwarz, Beige und Weiß - kontrastiert durch etwas Rot, an einigen Stellen in ungewöhnlicher Farbgestaltung: Der rote Baum sowie der grüne Wolf laden zum Reflektieren bisheriger Seherfahrungen der jungen Betrachter*innen ein. Das behutsame Gespräch über die Farbeindrücke könnte erste Anhaltspunkte für eine möglicherweise vorliegende Sehbeeinträchtigung offenbaren.

Die Erzählung wird von den doppelseitig ausgestalteten Bildern getragen. Die einzelnen Lösungsversuche der Protagonisten sind gekonnt mit wenigen Schraffuren in Szene gesetzt und wollen enträtselt werden. Dabei helfen wenige, treffend gewählte Worte der durchaus gelungenen Übersetzung von Mónika Hahn aus dem Spanischen. Formelhafte Wiederholungen haben ganz besonderen Reiz und erhöhen das Lesevergnügen. Eine einzelne Sprechblase, die ausschließlich mit Symbolsprache arbeitet, enthüllt die Verständigung über den finalen Lösungsansatz bei der Wiederbeschaffung des Balls.

Der Text ist an passender Stelle direkt in die Abbildung eingefügt und kommentiert das Geschehen. An einigen Stellen enden die Sätze mit drei Punkten, um nach dem Umblättern fortgeführt zu werden. Alle Worte sind in Großbuchstaben gesetzt. Textformatierung dient als Signal für drohende Gefahr.

Dem aufmerksamen Betrachter der Illustrationen, der aufmerksamen Betrachterin wird nicht entgehen, dass tatsächlich mehr Schafe am Spiel teilnehmen als im Text explizit angegeben ist. Alle Schafe tragen weiße Trikots mit roten Nummern. Stehen sich hier wirklich zwei Mannschaften gegenüber? Einige Nummern sind obendrein doppelt vergeben. Bereits das Piktogramm auf der ersten bzw. letzten Doppelseite verdeutlicht, dass bei diesem Spiel einiges anders sein muss als gewohnt. Aber was heißt hier gewohnt? Der Illustrator hat sich das Spiel von seinem Sohn erklären lassen, wie der Widmung am Ende des Buches augenzwinkernd zu entnehmen ist. Seine Gestaltung lädt ein, sich über vorhandene Vorstellungen auszutauschen - und selbst erfinderisch zu werden.

Autor Pablo Albo wurde in Alicante geboren. Er ist leidenschaftlicher Geschichtenerzähler und hat bis heute mehr als 36 Kinderbücher veröffentlicht. Einige davon wurden mit dem spanischen Nationalpreis für Kinderbücher, dem »Lazarillo«, ausgezeichnet.

Illustrator Raúl Nieto Guridi hat seine Malerei-Ausbildung an der Kunstschule von Sevilla erhalten. Seit 2010 konzentriert er sich auf Kinderbücher. Über 20 Titel sind seitdem erschienen. Er erhielt für seine Arbeit Auszeichnungen und Preise.

A. Ziemer

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gre; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 11.09.2018

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