600 coole Krabbler: Was krabbelt denn da hinterm Haus?

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Teaser

Auf Nordstrand ist so einiges los! Krabbler aller Art sind am Werk. Springschwänze, Hautflügler, Flöhe und Milben tummeln sich dort. Hundertfüßer und Tausendfüßer. Aber woran unterscheidet man noch mal Hundert- und Tausendfüßer? Der das weiß, ist Armin Rose, studierter Insektenfachmann und Umweltgutachter im Hauptberuf. Er hat das Buch über die Krabbeltiere dieser Welt gestaltet, seinen eigenen Kindern zum Vergnügen – und jetzt auch für alle anderen Kinder und Forscherinnen und Forscher!

Beurteilungstext

Der Autor ist als studierter Biologe und Umweltgutachter sicher ein absoluter Experte auf dem Gebiet der Insektenkunde. Mit sehr viel Ausdauer und Akribie hat er es tatsächlich geschafft sechshundert Krabbler in seinem Buch vorzustellen, was auch die 232 Buchseiten erklärt.
Ausgehend von seinem eigenen Garten in Nordstrand beleuchtet der Autor verschiedene Lebensräume für Insekten. Wir erfahren etwas über die spezifischen Bewohner der Blüten, Hecken, Tümpel, des Kompost, usw. Die Insekten sind mit Fotos und lateinischen Artbezeichnungen dargestellt. Dabei erinnert der Aufbau der Seiten und die Ausrichtung der Textbausteine sehr an einen Comic. In der Einleitung wird der Aufbau des Buches kurz erklärt. Auch erhält man Tipps wie und mit welchen Hilfsmitteln man Insekten gut beobachten kann.
Ein Suchverzeichnis zu Krabblergruppen und Arten/Gattungen ergänzt das Buch am Ende. Das ist sinnvoll und hilfreich, wenn man gezielt nach einem bestimmten Krabbler sucht und nicht noch einmal das gesamte Buch durchblättern möchte.
Mit höchstem Respekt vor dem Fachwissen und der Arbeit des Autors hinterfragt die Rezensentin an dieser Stelle den Aufbau und den Umfang des Buches aber kritisch. Bei näherer Betrachtung erhält man viele Fotos, aber wenig Informationen. Die Buchseiten sind sehr unübersichtlich, wenig strukturiert, und die Fotos sind teilweise unscharf und nicht gut gewählt. Wollen kleine Forscher/innen auf Insekten-Entdeckungsreise in der näheren Umgebung gehen, müssen sie das schwere Buch regelrecht mitschleppen. Es ist dick und schwer. Ob es nun wirklich alle 600 Krabbler in einem Buch sein müssen oder ob nicht auch die Hälfte der Tiere für einen Band gereicht hätte, bleibt ebenfalls fraglich. Bei weniger Insekten hätte man zum Beispiel eine Beobachtungsliste zum Abhaken einfügen und die einzelnen Insekten viel informativer präsentieren können. Auch wäre es schön gewesen, wenn bei einem Preis von 24 Euro eine Becherlupe zur Beobachtung oder zumindest etwas Saatgut für eine Blumenwiese inkludiert worden wäre. Dann hätte man noch mehr Aufforderungscharakter für die jungen Entdecker gehabt. Man hätte auch noch interaktiv gestalten und mit QR-Codes vielleicht die Geräusche der Insekten hinterlegen können.
Insgesamt ist das Buch so viel zu überfrachtet und unübersichtlich. Aus der tollen Idee und löblichen Intention hätte man mehr machen können.