15 Tage sind für immer

Autor*in
Martins, Vitor
ISBN
978-3-8466-0151-8
Übersetzer*in
Volkens, Svantje
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
One
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Köln
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Felipe ist 17 und sagt von sich selbst er wäre fett. Daran erinnern ihn seine Mitschüler auch täglich. Zum Glück sind bald Ferien, in denen er mit Lesen und Serien schauen völlig entspannen kann. Leider wird aus der Entspannung nichts, denn seine Mutter hat den Nachbarsjunge Caio eingeladen 15 Tage bei ihnen zu wohnen. Ausgerechnet Caio, in den Felipe schon seit der Grundschulzeit verliebt ist, wird die Ferien bei ihm verbringen. Felipe ist sich sicher, diese Ferien wird er nicht überleben.

Beurteilungstext

Felipe weiß seit seinem 13. Lebensjahr, dass er Caio unbedingt Küssen möchte. Vor seiner alleinerziehenden Mutter hat er sich geoutet und sie akzeptiert ihn genauso wie er ist. Da er in der Schule durch seine Körperfülle schon zum Mobbingopfer gemacht wurde, hat er sich bisher gescheut diesen Aspekt seines Lebens öffentlich zu benennen. Allerdings hatte er bisher auch keinen wirklichen Grund.
Caio hat sich öffentlich geoutet und steht zu seiner Homosexualität, leider ist seine beste Freundin nicht mehr an der Schule und er muss sich nun täglich allein den homophoben Bemerkungen seiner Mitschüler stellen. Für seine Mutter ist Homosexualität eine Phase in der Pubertät die wieder vorüber geht, wenn er sich endlich nicht mehr mit seiner lesbischen Freundin treffen würde.
Der Roman wird in der Ich-Form von Felipe im Präsens erzählt. Nach einer kurzen Einleitung, in welcher Felipe sich selbst, sein Leben und seine Situation vorstellt, untergliedert sich der Text in 15 Kapitel. Jedem Tag mit Caio ist ein neues Kapitel gewidmet. Felipe erzählt seinen Tag vom Aufstehen bis zum Einschlafen, schonungslos mit allen Höhen und Tiefen. Dabei geben seine Gedanken den Leser*innen besonders tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt, seine Sehnsüchte und natürlich auch in sein Selbstbild. Außerdem liebt Felipe Listen. Diese lockern den Text auf und zeigen seine Vorlieben und Interessen z.B. Lieblingssuperhelden, Lieblingsmusicalfilme, woran erkenne ich dass ich verliebt bin. Die beste Liste ist natürlich: 15 Dinge, die ich mag, aber von denen ich bis vor 15 Tagen nicht wusste, dass ich sie mag.
Felipe erzählt mit viel Selbstironie sehr humorvoll über sein Leben.
Im Roman werden wichtige Themen wie Homophobie, Bodyshaming und Mobbing angesprochen. Er zeigt auch, wie man aus den kleinen Dingen im Leben Kraft schöpfen kann und wie wichtig es ist für sich selbst bzw. seine Freunde einzustehen.
Eine Geschichte direkt aus dem Leben - authentisch, überzeugend und unglaublich einfühlsam.
Die wundervolle Romanze zeigt ziemlich alle Aspekte aus dem Leben queerer Teenager. Das könnte tatsächlich manchmal etwas zu viel sein, fügt sich jedoch sehr gut in die Handlung.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 12.12.2022