12 Fabeln von Aesop
- Autor*in
- Raecke , Renate
- ISBN
- 978-3-03934-377-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Imai, Ayano
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- minedition
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/Sage
- Ort
- München
- Jahr
- –
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Büchereididaktisches Material
- Preis
- 0,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zwölf Tierfabeln des antiken Dichters Aesop sind in diesem kleinformatigen, vielfarbigen Buch zusammengestellt. Sie nehmen in Form von Gleichnissen menschliche Schwächen wie Neid, Dummheit, Gier, Eitelkeit u.a. aufs Korn und vermitteln dergestalt überzeitliche Werte und Normen, „Einsicht und Erfahrung“ mit feinem Humor (Klappentext).
Beurteilungstext
Das gelingt einerseits durch die klare, schnörkellose Sprache der Autorin Renate Raecke, die alle Botschaften verdichtend und oft dialogisch auf den Punkt bringt. Es ist auch eine textredaktionell kluge Entscheidung, die jeweilige Moral der Fabeln am Ende wegzulassen. Dadurch bleibt mehr Raum zum eigenen Nachdenken, Entdecken und Diskutieren – ein klarer Gewinn, der dieses Buch auch als Gesprächsanlass in verschiedenen pädagogischen Settings empfiehlt, z.B. im Deutsch- oder Ethikunterricht oder beim Philosophieren mit Kindern.
Der besondere Clou entfaltet sich aber vor allem über die kunstvollen Bilder der in japanischer Malerei ausgebildeten Illustratorin Ayano Imai. Jede Geschichte findet sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten dieses im Querformat gestalteten Buches, so entstehen sinnfällige, die Betrachtung stimulierende Einheiten aus Text und Bild. Außerdem sind jeder Fabel jeweils ein ganzseitiges Bild und zusätzliche kleine Bildelemente mit teils sehr verspielten, surrealistisch anmutenden Details beigegeben. Zum Beispiel sind die Größenverhältnisse der Schauplätze, tierischen Protagonist:innen und Objekte keinesfalls maßstabs- und realitätsgetreu: Da überragt eine Spinne im Hintergrund das kleine, halb im Sand versunkene Haus mit ihren langen Beinen („Der Hahn und die Perle“) oder „der Frosch, der so groß sein wollte wie ein Ochse“ nimmt auf grotesk-amüsante Weise den kugelrunden Großteil des Bildes ein. „Dem Hund und seinem Spiegelbild“ fallen das leckere Stück Fleisch über die gesamte Doppelseite aus der Schnauze, sodass der Leckerbissen buchstäblich durch den ganzen Text hindurch hinab in den Fluss rutscht…
Es sind diese liebevoll und vielfarbig gestalteten Details, die dem Buch seinen besonderen Reiz verleihen und es für alle Generationen interessant machen.
Wünschenswert wäre ein Nachwort, welches kurz die Auswahl der Fabeln, die historische Dimension der alten Texte und ihres antiken Autors kurz einordnet.