1000 Stiefel - Ein Märchen mit Musik

Autor*in
Kruse, Max
ISBN
978-3-219-11335-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Eisenburger, Doris
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
Wien
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ninatschka, die Tochter eines Schusters, hat sich in Boris verliebt, den Sohn des reichen Väterchen Rubelew. Als ihr Vater 1000 wertvolle Stiefel erbt, gelingt es Ninatschka, durch Klugheit und Geduld nicht nur die Besteuerung zu vermeiden, sondern auch Rubelew’s Einverständnis zur Hochzeit mit Boris zu erlangen.

Beurteilungstext

Spätestens seit DEFA-Zeiten sind russische Geschichten in ganz Deutschland beliebt geworden, vor allem die Märchen. Und wie ein solches klingt diese Geschichte, auch wenn sie nach einer wahren Begebenheit entstanden sein soll. Wie es sich für russische Geschichten gehört, ist die Erzählweise blumig und manchmal ausschweifend, immer aber sehr anschaulich und warmherzig.
Max Kruse gelingt die Nachschöpfung dieser stilistischen Eigenheiten wie einem echten Russen. Menschen und Verhältnisse werden saftig und kraftvoll vorgeführt, wiederkehrende Sprachformeln strukturieren sinnvoll und die zur Schau gestellte Schlitzohrigkeit des Ärmeren erfüllt so ganz die hiesigen Vorstellungen vom Überleben schon im feudal-zaristischen Russland.
Dass Doris Eisenburger stimmungsvoll illustrieren kann, hat sie schon oft bewiesen. Dass man aber auch ohne Textkenntnis auf Anhieb Russland als Schauplatz der Illustrationen erkennt, ist schon eine Leistung, die nicht nur auf Baustil oder Kleidung basiert, sondern vor allem auf den lebendigen Gesichtern mit der ausgeprägten und typisch wirkenden Mimik. Dieses Erkennen hat sicher mehr mit Vorurteilen als echten Erfahrungen zu tun, macht aber beim Betrachten einen Heidenspaß. Erstaunlich ist dabei aber auch der Einfallsreichtum zur Verdeutlichung zeitlicher Abläufe, wenn sich eine Kutschfahrt vom Herbst über Winter und Sommer wieder bis zur Apfelernte präsentiert.
Bleibt die beigefügte CD mit der Sprechversion der Geschichte, unterlegt mit konzertanter Musik und je drei Mal von einem Schuster- und einem 1000-Stiefellied unterbrochen. Die zugrundeliegende Komposition von Franz-David Baumann ist eine Auftragskomposition des Klavier-Festivals Ruhr und wird vom Panama-Ensemble (Streichertrio, Trompete und Klavier) in einer sehr klangsauberen Aufnahme vorgelegt. Die sehr polyphone, zeitweilig an Kurt-Weill-Musik erinnernde Musik beschränkt sich auf relativ wenige Motive, die in unterschiedlicher Kombination das Gerüst der Untermalung bilden. Henk Flemming spricht dazu nicht nur den Text (und das sehr gut verständlich und artikuliert), sondern singt auch die Lieder, wobei seine begrenzte Singstimme den Liedern einen zu künstlichen Anstrich erspart und sie besser als eine Profisängerstimme in die Geschichte einfügt.
Dennoch bleiben für den Rezensenten Geschichte und Bildmaterial die größeren Aktivposten dieser Ausgabe, ohne dass die CD irgend etwas Störendes hätte.

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Diese Rezension wurde verfasst von bh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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