100 Lebensgeschichten Schwarzer Frauen

Autor*in
Workneh, Lilly
ISBN
978-3-446-27133-3
Übersetzer*in
Kraft, Marion
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
212
Verlag
Hanser
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München/Wien
Reihe
Good Night Stories for Rebel Girls Band 4
Jahr
2021
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
24,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichten der Rebel Girls gehen in die nächste Runde. Beeindruckende Frauen mit ihren Geschichten stellen sich auf über 200 Seiten vor und verzaubern uns mit ihrem Mut und ihrer Vielfältigkeit, ihrer Intelligenz, ihrem Durchhaltevermögen, aber vor allem mit ihrer Power!
Nach den Werken "100 außergewöhnliche Frauen" und "Mehr außergewöhnliche Frauen" ist nun das Buch "100 Lebensgeschichten schwarzer Frauen" im Hanser Verlag erschienen.

Beurteilungstext

Da in diesem Buch die Vokabeln „Schwarz“ und „weiß“ (kursiv) wie selbstverständlich verwendet werden, werde ich sie für meine Rezension ebenfalls so übernehmen.
Ich bin selbst weiß, daher wäre es total anmaßend und unpassend, sich anders als bewundernd über den Inhalt dieser Geschichten zu äußern, jedoch habe ich natürlich eins mit diesen schwarzen Frauen gemeinsam: Ich bin auch eine Frau! Ich denke, dies verleiht mir zumindest ein wenig Objektivität.
Ich finde das Buch superklasse! Zu beanstanden gibt es im Grunde nichts. Die Aufmachung läd zum Kauf, Lesen und Verschenken ein. Vielleicht auch ein Buch, welches Mann/Frau gern im Regal stehen hat – aber bitte nicht, damit man zeigt, wie man sich dem Fremden annähert!
Frage ich mich jedoch, warum wir immer noch ein Extrabuch für Frauen mit schwarzer Hautfarbe brauchen? Passen sie nicht in die anderen Bücher?
Als Inklusionsverfechterin und seit langem überzeugt von Multikulti und gleichwürdigem Zusammenleben aller Kulturen, bin ich jedes Mal zutiefst getroffen darüber, dass wir immer noch Bücher darüber brauchen, die uns schwarze Frauen als magische Mädchen #BlackGirlMagic-Bewegung begreifen lassen wollen und uns darauf aufmerksam machen, dass sie Frauen sind, die etwas Außergewöhnliches schaffen. Auf jeden Fall schaffen sie das! Wieso muss das hervorgehoben werden? Weil es jemand in Frage stellt? Wieso stellt es jemand in Frage?
Großartige Geschichten (manchmal vielleicht etwas überzogen, wie etwa die von Meghan Markle), aber einfach und eindrucksvoll mit eindrucksvoller Bebilderung.
Sollte nicht jede Frau, jedes Mädchen, jeder Mensch wissen, dass er oder sie etwas Außergewöhnliches schaffen kann? Ist es nicht genauso Absonderung, wenn man Unterschiedlichkeiten zu sehr hervorhebt und lobt? Oder ist das der natürliche Weg und Prozess, den wir durchlaufen müssen, um eine Normalität zu erreichen, in der es endlich egal ist, ob schwarz oder weiß oder was auch immer die Hautfarbe ist?
Ich arbeite an einer Schule, in der nahezu jedes Kind andere Wurzeln als sein Sitznachbar hat und Rassismus aufgrund der Vielfältigkeit der Schülerschaft von Grund auf keine Chance besitzt. Wie auch? Wenn alle sich endlich als „besonders“ empfinden, anstelle von normal oder anders, können wir uns endlich auch auf unsere ganz eigenen großartigen Lebensgeschichten konzentrieren, die dann hoffentlich nicht trotz oder aufgrund unserer Hautfarbe geschrieben werden, sondern aufgrund unseres Verstandes, unserer Kreativität und vor allem aufgrund unseres Herzens!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von MaGa; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 13.08.2022

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