Deary, Rerry

Die wirklich wahren Katastrophen Geschichten

Auf drei Vorwort-Seiten führt der Verfasser den Leser/die Leserin zu seiner Schreibabsicht: Was sind wahre Katastrophen und was sind wahre Helden? Es folgen sechs Kapitel über schlimme Ereignisse vom Jahr 3500 vor Christus bis zur Gegenwart - mit jeweils einer Leitfarbe in der Kapitel-Überschrift. Das Nachwort nimmt die anfangs gestellten Fragen wieder auf und projiziert sie auf den Leser/die Leserin: Wie würdest du dich verhalten? Rot - Das erste Kapitel schildert das Fehlverhalten von Eisenbahnangestellten, wodurch 227 Menschen im Jahre 1915 ums Leben kommen. Ein Augenblick Unaufmerksamkeit oder Vergesslichkeit kann für viele andere den Tod bedeuten. Unter der Überschrift "Die Fakten" folgen acht weitere folgenschwere Eisenbahnunglücke mit Hunderten von Toten, mit unterschiedlichen Ursachen - bis hin zum Unglück von Eschede 1998. Orange - Im Jahre 1862 erschütterte ein Bergwerksunglück das Vereinigte Königreich von Großbritannien. 204 verschüttete Bergarbeiter starben an Gas, weil zu der Zeit kaum ein Bergwerk einen zweiten (Flucht-)Schacht besaß. Solche furchtbaren Ereignisse führten erst zu lebensrettenden Vorschriften - wie z.B. einem zweiten Schacht bei jedem Bergwerk. "Die Fakten" schildern in Kurzform vier weitere Grubenunglücke. Gelb - Auch Feuer kann Hunderte von Menschenleben fordern, besonders wenn diese sich dicht gedrängt in einem geschlossenen Raum aufhalten. So geschah es 1903 in einem Chicagoer Theater. 2000 Besucher wollten die Vorstellung sehen und nahezu alle Brandschutzvorschriften waren missachtet worden. Ein explodierender Scheinwerfer setzte dann die folgenschwere Ereignisse in Gang. Acht Kurzberichte über weitere verheerende Brandgeschehnisse folgen - die manchmal langfristig zu menschenfreundlichen Lösungen führen - wenn man von den unmittelbaren Opfern absehen kann. Grün - Die Hungersnot in Irland zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts (Kartoffelfäule!) trieb Millionen aus dem Land oder ließ sie in der Heimat verhungern. Scharlatane nutzten und nutzen solche Notsituationen aus. In dieser Geschichte lassen gewissenlose Seeleute die Auswanderer auf einem kaputten Schiff absaufen. Andere luchsen den Hungernden für wenig Geld die letzten Besitztümer ab - sogar die eigenen Kinder. Die menschliche Geschichte ist voll von Hungerkatastrophen: In ägyptischen Grabinschriften wird davon berichtet und selbst in der Neuzeit ereignen sich diese schlimmen Dinge - wenn auch eher in fernen Gebieten der so genannten Dritten Welt. Davon berichten die anschließenden sechs "Fakten". Indigoblau - Vielen älteren Lesern ist noch das "Estonia-Unglück" in Erinnerung: Eine estische Fähre gerät nachts in einen schweren Sturm, durch die defekte Frontluke dringt Wasser in das Schiff, verursacht Schlagseite und lässt das Schiff kentern. Nur sehr wenige Passagiere können gerettet werden, die sich gerade auf dem Oberdeck befinden. Auch in dieser Katastrophe wird ein ganz normaler Beteiligter zu einem ungewöhnlichen Menschen in einer ungewöhnlichen Situation. Und leider ist die Welt voll von solchen Seefahrt-Situationen. Davon erzählen die "Fakten": Sieben weitere Geschehnisse, bei denen Schiffsunglücke sofort unzählige Menschenleben forderten, bzw. langfristig unabsehbare Schäden an der Umwelt verursachten. Violett - Die letzte Geschichte handelt von einer einzelnen Krankheit. Im Mittelalter forderte die Pest - allein in Europa - cirka 25 Millionen Menschenleben. Zum Teil aus Unkenntnis, zum Teil aus Raffgier bereicherten sich wieder viele Scharlatane an dem Elend anderer und konnten oft selbst nicht dieser Krankheit entkommen. Die Unkenntnis über grundlegende Reinlichkeitserfordernisse ließ aber auch die Ausbreitung dieser Krankheit zu. Deshalb blieben die hilflosen Heilversuche ohne Erfolg oder haben das Leiden sogar verschlimmert.

Burgess, Melvin

Verdammt nah dran

Auf einer riesigen Müllkippe am Rande Londons leben Straßenkinder vom Sortieren des Mülls für eine “Mutter”, darunter Motte und seine 14-jährige Schwester Jane. Als Motte und sein Freund einen schwerverletzten Mann mit einem Baby auf der Halde finden, das dieser gekidnappt hat, scheint ihre Chance auf ein anderes Leben nah zu sein: 17 Millionen Pfund Lösegeld sind auf das Baby ausgesetzt. Jane setzt durch, dass sie das Baby nur gegen eine Belohnung zurück geben wollen, aber das mißlingt. Die Kinder fliehen. Am Schluss bleibt allein Motte übrig.