Zwölf Freunde für Jesus

Autor*in
Jeromin, Karin
ISBN
978-3-7831-2674-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Witzig, Bärbel
Seitenanzahl
94
Verlag
Kreuz-Verlag
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Stuttgart
Jahr
2006
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Knecht Joab, der bei dem Zimmermann Zacharias arbeitet, erlebt, wie Jesus mit seinen Jüngern in die Stadt kommt um das Passafest zu feiern. Da geschieht in der Nacht ein Verrat, und Jesus wird gefangen genommen ...

Beurteilungstext

Darstellungen der biblischen Geschichte und Nacherzählungen der Ereignisse gibt es viele; doch diese Erzählung ist etwas ganz Besonderes. Karin Jeromin stellt nämlich Jaob, Knecht im Hause des Zimmermanns Zacharias, in den Mittelpunkt. Hier erlebt er die Ankunft Jesus' und seiner Jünger in der Stadt und sogar im Haus des Zimmermanns. Dem Leser eröffnet sich damit ein direkter, unmittelbarer Blick in die damalige Zeit. Die Menschen agieren und sprechen wie heute, auch ihre Denkweise ist die heutige. Zwischendurch finden sich durchaus witzige Szenen, zum Beispiel wenn der "Besen" Hanna den Jaob schikaniert und kommandiert.
Jaob nimmt die Stellung ein, die in etwa auch der kindliche Leser hat: Er weiß ja nichts von dem, was geschehen wird, und so erlebt er die Ereignisse unvoreingenommen und unter großer emotionaler Anteilnahme. Seine Neugier führt ihn dazu, stets und ständig Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen; dadurch ergibt sich mosaikartig ein genaues Bild der Geschehnisse, wie die Bibel (nach Lukas) sie erzählt.
Jaob erlebt den Verrat Jesus durch Judas Iskariot, seine Gefangennahme, die Verurteilung durch Pontius Pilatus, die Kreuzigung, aber auch die Auferstehung - kurz: das gesamte österliche Geschehen, als Augenzeuge. Wie ein spannendes Zeitdokument wirkt die reich und anschaulich bebilderte Erzählung von Karin Jeromin. Der Leser erlebt es - und auch das ist neu - nicht aus der heutigen christlichen Perspektive, sondern erkennt, wie das christliche Osterfest unter Aufnahme vorchristlicher Traditionen unmittelbar aus dem jüdischen Passahfest hervorgegangen ist. Lesenswert!

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.06.2022