Zweiherz

Autor*in
Babendererde, Antje
ISBN
978-3-570-13165-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
318
Verlag
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die 17-jährige Navajo Kaye lebt auf der Ranch ihres Vaters im Reservat. Sie hat 5 Jahre auf ihre große Liebe Will gewartet, einen 19-jährigen Navajo, der wegen Totschlags im Gefängnis saß. Als Will endlich freikommt, entwickelt sich vieles anders als erwartet. Kaye, Will und viele andere Beteiligte müssen sich selbst finden und sich dabei zwischen traditioneller und moderner Lebensweise orientieren. Als im Reservat alte Skulpturen gestohlen werden und ein Mord geschieht, spitzt sich die Lage zu.

Beurteilungstext

Kaye lebt inmitten einer großartigen Natur und ist fest verwurzelt in der spirituellen Tradition der Kultur ihrer verstorbenen Mutter. Will dagegen wurde als 12-Jähriger auf ein Internat geschickt und ist mit 14 ins Gefängnis gekommen, weil er den Internatsleiter ermordet haben soll. Seine Persönlichkeit ist völlig zerrissen. Ihn plagen Selbstzweifel und -vorwürfe, so dass der Kojote Zweiherz, ein Wesen aus der Navajo-Mythologie, ihn bereits als sichere Beute sieht, die er in die Unterwelt entführen kann. Will aber kämpft um sein seelisches Gleichgewicht und seine Identität. Hilfe erhält er auf diesem Weg vor allem von Stammesangehörigen mit traditioneller Denkweise, allen voran von seinem Großvater.
Antje Babendererde stellt verschiedene typische Gruppierungen von Reservatsbewohnern vor. Sie beschreibt gewinnsüchtige Weiße und solche, die sich mehr oder weniger angepasst haben, Navajo, die streng traditionell leben, solche, die indianische und weiße Kultur miteinander kombinieren bis hin zu den kriminellen und/oder alkoholkranken Verlierern. Sie schildert traditionelle Riten und ihre große persönliche Bedeutung für die Menschen. Damit lässt sie die europäischen Leser in ein Leben Einblick gewinnen, bei dem sich die Menschen zwischen zwei völlig verschiedenen Weltanschauungen orientieren müssen, deren eine die Leser teilen. Sie können dadurch auch über ihr eigenes Denken und Leben neue Einsichten gewinnen.
Bei der Darstellung der Liebe zwischen Kaye und Will gelingt es der Autorin sehr gut, unaufdringlich beider Gefühle und Handeln verständlich zu machen. Es kommt zu einer Reihe von Missverständnissen zwischen diesen scheinbar so verschiedenen Menschen, doch ihre gemeinsamen spirituellen Wurzeln und die sich überschlagenden Ereignisse im Zusammenhang mit den Straftaten lassen sie wieder zueinander finden.
Zwei Dinge an der Gestaltung des Buches fallen negativ auf: Zum einen der Umschlag, der überhaupt nicht zum Inhalt passt und eher ein mittelalterlich-düsteres Fantasy-Abenteuer erwarten lässt als einen sozialkritischen Roman über moderne Indianer. Zum anderen hätte man den Lesern eine Hilfestellung bezüglich der Aussprache der vielen Zitate in der Sprache der Navajo geben sollen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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