Zwei von jedem
- Autor*in
- Lagercrantz, Rose
- ISBN
- 978-3-89565-419-0
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- Lagercrantz, Rebecka
- Seitenanzahl
- 120
- Verlag
- Moritz
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Eli und Luli leben im rumänischen Siebenbürgen. Das Leben ist nicht leicht, und doch eine Idylle fernab. Doch dann bricht die weite Welt in ihr Leben und die Wege trennen sich.
Beurteilungstext
Eli und seine Mutter leben bei einem alten Stoffhändler, der sie unterstützt, seitdem der Vater gestorben ist. Luli lebt mit ihrer Schwester bei einer Tante, ihr Vater ist in Amerika und spart dort für Fahrkarten, um die Kinder nachzuholen. Solange sind die beiden jüdischen Kinder unzertrennlich. Gemeinsam trainieren sie, vor Vampiren wegzulaufen und als Eli einmal sehr krank wird, ist Luli da, um ihn zu heilen. Doch dann kommen die Fahrkarten und Luli geht nach Amerika, und Eli holt der Antisemitismus ein und er und seine Familie werden zunehmend ausgegrenzt, benachteiligt und dann auch in Lager gebracht. Mit seinem Bruder überlegt er allerdings das Grauen und kann ein neues Leben in Schweden beginnen. Bis eines Tages endlich der Brief von Luli kommt und Eli auch nach Amerika auswandert. Dort ist es nicht einfach, an eine Jahre alte Freundschaft anzuknüpfen. Doch die beiden nun jungen Erwachsenen finden zueinander, zu einem gemeinsamen Leben und zu einer gemeinsamen Aufgabe. Doch Eli wird es noch lange schwer fallen, über das Erlebte zu sprechen – also beginnt er alles aufzuschreiben.
Rose Lagercrantz erzählt diese Geschichte 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im schwedischen Rundfunk, bevor sie mit den zarten Aquarellbildvignetten von Rebecka Lagercrantz auch als wertiges Kinderbuch erscheint. Eingeflossen sind viele Schicksale, doch besonders das der Familie von Rose Lagercrantz, die fast vollständig in KZs umgekommen ist. Doch manche hatten Glück, überlebten den Horror und konnten ein neues Leben beginnen. Das findet sich in Versatzstücken in Elis und Lulis Geschichte. Und damit endet das Buch nicht. Es deutet auch die Schwierigkeiten an, danach weiterzuleben und dem Erlebten eine Sprache zu geben. Doch dass das gelingen kann, das beweist das Buch ebenfalls eindrücklich. Und das macht diese Erzählung so ungemein anrührend und eindringlich, dass man ich ihr nicht entziehen kann. Auch wenn die Protagonist:innen fiktiv sind und die Handlung ausgedacht, so ist ihr eine authentische Erfahrung eingeschrieben, die unbedingt spürbar ist. Und die bei allem Grauen Hoffnung gibt. Ein beeindruckendes Buch – nachdrücklich zu empfehlen!