Zusammen

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• Diversität

Teaser

"Zusammen" ist man stark. Aller Unterschiedlichkeit zum Trotz halten die Menschen zusammen, und nicht nur das, durch Toleranz und vereinte Kräfte schlagen sie einen Feind in die Flucht. Eine Geschichte in Reimen geschrieben für Kindergartenkinder - zur Einstimmung in das Thema Individualität und Unterschiedlichkeit sowie gegenseitiger Respekt.

Beurteilungstext

In dem Bilderbuch "Zusammen" thematisiert Daniela Kulot die Themen Toleranz, Individualität, gemeinsames Engagement und Zusammenhalt.
Es stammt nicht nur der Text aus Kulots Feder, sondern auch die Bildert, wie bereits schon in einigen anderen Bilderbüchern, wie z.B. "Gefährliche Sachen zum Zählen und Lachen" und "Das alleralbernste ABC-Buch". Die Illustrationen stellen eine notwendige Ergänzung des Textes dar, ohne die Bilder würde sich der Sinn nicht erschließen. Erst die Bilder lassen die eigentliche Geschichte entstehen.

Daniela Kulot malte schon in ihrer Kindheit leidenschaftlich gerne und schaffte es, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Sie lebt und illustriert viele Kinderbücher in Augsburg, die sich großer Beliebtheit im In- und im Ausland erfreuen. Ihre Bilder sind eigensinnig und ausdrucksstark. Die Gesichtsausdrücke sind klar erkennbar. Die Bilder sind sehr bunt. Auf jeder Doppelseite dieses Bilderbuches sind Illustrationen, meist sind die Personen zentriert, bzw. auf dem Bild parallel angeordnet. Sie wirken dadurch klar strukturiert und eindeutig.

Das Bilderbuch "Zusammen" lebt durch seine Illustrationen. Der Text ist sparsam gehalten. Auf dem linken Teil der Doppelseiten sind jeweils vier Wörter geschrieben, die unterschiedliche Beschreibungsmöglichkeiten oder Eigenschaften (Differenzkriterien) von Personen aufzählen. Zum Beispiel "ob dünn oder dick", "ob klein oder groß" und "ob traurig oder froh". Es werden aber auch Bezüge hergestellt zu dem Verhältnis von alt und jung, behinderten und nicht behinderten und unterschiedlichen Hautfarben. Auf der rechten Seite werden die beiden zunächst in Unterschiedlichkeit gezeigten Personen bei einer gemeinsamen Beschäftigung gezeigt. Zum Bespiel das dünne und das dicke Kind, die sich schick verkleidet haben, oder ein behindertes und ein nicht behindertes Kind beim Äpfel klauen. Das ganze Buch ist in Reimform (Paarreim) geschrieben: "ob traurig oder froh, jeder muss aufs Klo" oder "ob zickig oder nett, einerlei im Bett".

Beim Lesen entsteht ein wohliges Gefühl, das Toleranz und Zusammenhalt verspricht. Die letzte Doppelseite bricht leider mit diesem Schema. Der Text ist strukturiert, wie die anderen Texte: "Ob Schleifchen oder Schrammen, auf jeden Fall zusammen!" Das Bild allerdings zeigt die bereits vorgekommenen Personen, wie sie zusammen einen Drachen jagen.

Dieses Bild kann als Projektionsfläche für eine gute gemeinsame Idee gesehen werden, die gegen Widrigkeiten durchgesetzt werden muss. Mit dieser Interpretation wäre ich durchaus einverstanden. Aber dennoch ist es unpassend, weil sich letztlich nicht erschließt, warum der Drache in seiner Einzigartigkeit nicht anerkannt wird. Schöner wäre als Abschluss eine große gemeinsame Aktion, die alle miteinander verbindet, ohne einen äußeren Feind.

Dennoch kann das Buch Gesprächsanlass sein für ein wichtiges gesellschaftliches Thema: Toleranz. Über die letzte Doppelseite muss in diesem Kontext in jedem Fall diskutiert werden.


Lisa Martje Koch